Einem besonderen Fall von “Fake News” sind aktuell fast zwei Millionen Bayern aufgesessen. In bestem Umweltschutzgedanken haben sie das “Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen!” unterschrieben. Der Gesetzentwurf des Volksbegehrens muss nun innerhalb der nächsten vier Wochen in den bayerischen Landtag eingebracht werden. Lehnt das Parlament ihn ab, kann der Landtag einen Gegenentwurf vorschlagen, der gemeinsam mit dem Gesetz des Volksbegehrens in einem Volksentscheid zur Wahl gestellt wird. “Der überwältigende Erfolg des Volksbegehrens zeigt, wo die Latte hängt”, so Ludwig Hartmann, der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im bayerischen Landtag.
Erfolgreiche Medienkampagne
Am 12. Februar fehlten noch zehn Prozent der Unterschriften – mit Hilfe der Medien waren sie gute 24 Stunden später da. Und damit ist das Bienen-Volksbegehren das erfolgreichste in Bayern überhaupt.
Die Kampagne um das vermeintliche Bienen-Sterben erzielte die gewünschte Wirkung und zeigt einmal mehr, wie leicht die Masse der Bevölkerung an der Nase herumgeführt werden kann. Denn: Die Bienenvölker sterben nicht, im Gegenteil.
Kein Bienenvolk-Sterben
Am 31. Dezember 2018 wurden in Bayern 189.664 Bienenvölker gezählt. Laut Imkerbund ist ihre Anzahl in den Jahren 2013 bis 2018 um fast 20 Prozent gewachsen. Auch im gesamten Bundesgebiet nimmt die Zahl der Bienenvölker seit 2013 kontinuierlich zu, statt ab, wie es die Medien aktuell suggerieren. Wohl gab es Anfang des Jahrtausends einen Niedergang der Bienenvölker, aber aktuell gibt es wieder genauso viele wie in den 1990er Jahren.
“Fake-News” von Grünen bis Alpenverein
Dennoch mobilisierte eine illustre Runde aus Grünen bis hin zum Alpenverein für das Bienenrettungs-Volksbegehren. 18,4 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern haben es unterschrieben. Sie alle wollen die Bienen retten, obwohl die gar nicht gefährdet sind.