Gestern, Freitag, drangen mehrere Hundert Afrikaner in die französische Ruhmeshalle Pantheon in Paris ein. Die rund 700 zumeist obdachlosen Männer forderten eine Aufenthaltserlaubnis für Frankreich, bessere Unterkünfte sowie ein Treffen mit Premierminister Edouard Philippe. Unterstützt wurden sie von einer Hilfsorganisation, die sich für obdachlose Flüchtlinge einsetzt und deren Namen die Besetzer riefen: „Gilets noirs!“ Schwarzwesten als Anspielung auf die Gelbwestenbewegung autochthoner Franzosen gegen die Steuerbelastungen und den politischen Niedergang.
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Während es im Inneren der ehemaligen Kirche nur zu verbalen Aufrufen kam, verliehen die vorrangig Schwarzafrikaner ihren Forderungen auf der Straße handfesten Nachdruck. Dabei kam es zu Angriffen auf die Polizei, die schließlich Tränengas gegen die illegalen Einwanderer einsetzte. Mehrere Menschen mussten von Rettungskräften behandelt werden.
Französische Politiker für Abschiebung
Umgehend meldeten sich französische Politiker zu Wort. Der konservative Abgeordnete Eric Ciotti nannte das Vorgehen auf Twitter „skandalös“ und forderte die sofortige Abschiebung der Afrikaner. Marine Le Pen, Chefin der rechten Rassemblement National, zeigte sich ebenso empört.
Die Afrikaner haben mit der Besetzung des Pantheon eine bewusste Provokation gesetzt. Immerhin ist die ehemalige Kirche eine nationale Gedenkstätte. Seit der Französischen Revolution ist sie Grabstätte von mehr als 70 bedeutenden Franzosen und Ruhmesstätte für französische Helden wie Victor Hugo, Emile Zola, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau oder Marie Curie. Dementsprechend werfen rechte Politiker den Afrikanern und ihren Hintermännern die „Entweihung“ der nationalen Gedenkstätte vor.