Ursula von der Leyen und Impfdosen

750 Milliarden Schulden hat die EU unter Ursula von der Leyen für den Corona-Wiederaufbaufonds aufgenommen. Jetzt stellt sich heraus: Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd.

31. Dezember 2025 / 08:25 Uhr

Nüchterne Bilanz des EU-Wiederaufbaufonds: Viel Geld für fast nichts

0,2 Prozent Wachstum für 750 Milliarden Euro. So lautet die ernüchternde Bilanz des EU-Corona-Wiederaufbaufonds.

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung


Enormer finanzieller Aufwand für fast nichts

Wie das Handelsblatt als Erstes berichtete, schätzen mehrere Analysten die EU-weite Wachstumswirkung des auf Schulden finanzierten Fonds auf lediglich rund 0,2 Prozent pro Jahr.

Der Wiederaufbaufonds mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro wurde 2020 von Brüssel beschlossen, um die wirtschaftlichen Folgen der eigenen Corona-Politik abzufedern und zugleich Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz zu beschleunigen.

Begrenzter Wachstumseffekt auf EU-Ebene

Fünf Jahre später fällt die Gesamtbilanz aus makroökonomischer Sicht katastrophal aus.

Auf europäischer Ebene zeigt sich laut Handelsblatt, dass der Fonds das Wirtschaftswachstum nur geringfügig gestützt hat. Im Durchschnitt ergibt sich über mehrere Jahre hinweg ein zusätzlicher Wachstumsimpuls von nur rund 0,2 Prozent pro Jahr. Damit bleibt der Effekt deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, die von der Kommission für die erstmaligen gemeinsamen Schulden der EU postuliert wurden.

Unterschiedliche Effekte in den Mitgliedstaaten

Nur Griechenland profitierte laut Berechnungen von Capital Economics. Die dortigen Hilfen von 36 Milliarden Euro entsprachen fast 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von 2020 und sorgten für einen jährlichen Wachstumseffekt von rund 1,5 Prozentpunkten.

Keine messbaren Produktivitätsgewinne

Ein zentrales Ziel des Fonds war es, langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften zu stärken. Doch gerade hier sind die Ergebnisse laut Handelsblatt ernüchternd: Weder in Griechenland noch in Spanien oder Italien ist die Produktivität pro Beschäftigtem bislang messbar gestiegen.

Ökonomen schließen zwar spätere Effekte nicht aus, belastbare Belege gibt es bislang jedoch nicht.

Beruhigung der Märkte, offene Finanzfragen

Positiv bewerten Experten vor allem die Signalwirkung des Fonds. Die Ankündigung gemeinsamer EU-Schulden habe 2020 zur Beruhigung der Finanzmärkte beigetragen und die Zinsen für hochverschuldete Länder gesenkt, betont der Ökonom Zsolt Darvas vom Thinktank Bruegel.

Zugleich mehren sich jedoch Fragen zur weiteren Abwicklung: Nicht alle Staaten rufen ihre Mittel ab, Kredite gelten als unattraktiv, und ein klarer Rückzahlungsplan für die EU-Schulden ist weiterhin offen.

Österreich zwischen Nutzen und Belastung

Aus österreichischer Sicht bleibt die Bilanz besonders heikel, zumal die Österreicher rund zwölf Milliarden Euro davon gestemmt haben. Wie sich jetzt herausstellt: für fast nichts. Gleichzeitig erhält Österreich nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Mittel zurück und ist es über den EU-Haushalt wesentlich an der Rückzahlung beteiligt. Unterm Strich ergibt sich damit für Österreich ein negativer Saldo von mindestens acht Milliarden Euro, wobei der tatsächliche Endbetrag noch steigen kann, da Zinskosten und Rückzahlungsmodalitäten bis heute nicht vollständig fixiert sind.

Gleichzeitig arbeitet die EU bereits an neuen Schulden-Instrumenten – etwa für die Ukraine-Finanzierung, den Klimaschutz oder die Verteidigung.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung

Politik aktuell

31.

Dez

08:25 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.