Mit aktuell 1,31 Kindern pro Frau hat die Geburtenrate in Österreich ein historisches Tief erreicht.
POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung
Problem seit 50 Jahren
Leider ist die niedrige Geburtenzahl kein Konjunktur- oder Kriseneffekt, sondern ein strukturelles Problem und eine Folgewirkung. Seit 50 Jahren werden von den Einheimischen zu wenig Kinder geboren, um den Bestand aufrecht zu erhalten. Und nicht geborene Mütter können keine Kinder bekommen.
Ganz Europa schwindet
Damit liegt die Geburtenrate in Österreich noch unter dem EU-Durchschnitt von etwa 1,42 Kindern pro Frau. 2,1 Kinder pro Frau wären für eine stabile Bevölkerung notwendig.
Dabei haben Länder wie Bulgarien und Rumänien höhere Raten, während Malta, Spanien, Litauen und Italien besonders wenig Nachwuchs haben. Einen Einbruch brachte auch die Corona-Politik. Nach anfänglichem Babyboom in den „Lockdowns“ brachen die Geburten mit Beginn der Massenimpfungen drastisch ein.
Ein weltweiter Trend
Was sich in Österreich zeigt, ist kein Sonderfall, sondern Teil eines globalen Trends. Weltweit sind die Fertilitätsraten in den vergangenen sechs Jahrzehnten massiv gesunken. Lag die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau 1960 noch bei vier bis fünf, so beträgt sie heute rund 2,2 – nur knapp über der Bestandsnotwendigkeit.
Nur Afrika wächst
In fast drei Vierteln der Weltbevölkerung leben Menschen mittlerweile in Ländern mit Geburtenraten auf oder unter diesem Niveau. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang in Europa und Ostasien: Südkorea liegt bei 0,72, Singapur bei 0,97, China bei etwa 1,0. In Indien hatte eine Familie in den 1960er Jahren fünf bis sechs Kinder, heute weniger als zwei.
Nur Afrika wächst. Rund vier Prozent der Menschen leben in Ländern mit hohen Fertilitätsraten (über fünf Kinder pro Frau), alle liegen in Afrika.
Vielfältig Ursachen
Steigende Wohn- und Betreuungskosten, längere Ausbildungszeiten, spätere Familiengründungen sowie tiefgreifende kulturelle Veränderungen prägen weltweit das Geburtenverhalten zusätzlich zum Zugang zu Verhütungsmitteln.
Politische Einschnitte – etwa durch Familien- oder Bevölkerungspolitik – haben diese Entwicklungen in manchen Ländern zusätzlich verstärkt oder beschleunigt. Gleichzeitig reagieren Regierungen weltweit mit milliardenschweren Förderprogrammen, Steuererleichterungen, Ausbau der Kinderbetreuung oder Arbeitszeitmodellen, um den Trend zumindest abzufedern.
Abschied von alten Horrorszenarien
Frühere Horrorszenarien einer angeblich drohenden globalen Überbevölkerung und Nahrungsmittelknappheit sind heute längst überholt. Nicht ein Zuviel an Menschen, sondern ein strukturelles Zuwenig an Nachwuchs prägt zunehmend die Debatten – mit Folgen für Arbeitsmärkte, Sozialsysteme und wirtschaftliche Dynamik.
Die demografische Frage hat sich damit von einer Umwelt- zu einer Gesellschafts- und Verteilungsfrage gewandelt.




