Der neue Präsident Chiles José Antonio Kast ist Vater von neun Kindern.

15. Dezember 2025 / 09:23 Uhr

Stolz auf deutsche Herkunft: Chilenen entscheiden sich klar für José Antonio Kast

Auch Chile hat sich für einen politischen Kurswechsel entschieden: Der deutschstämmige Rechtskandidat José Antonio Kast hat die Stichwahl um das Präsidentenamt deutlich gewonnen und wird neuer Staatschef des südamerikanischen Landes.

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung


Fast zwei Drittel der Stimmen

Nach Auszählung fast aller Stimmen kam der Vorsitzende der Republikanischen Partei auf rund 58 bis 59 Prozent, seine Gegnerin, die kommunistische Kandidatin Jeannette Jara, blieb bei etwa 41 Prozent.

Damit endet die Amtszeit des linken Präsidenten Gabriel Boric, der laut Verfassung nicht erneut antreten durfte. Mit Kast erhält auch Chile wieder einen klar rechts stehenden Präsidenten.

Strategischer Nachteil in der ersten Runde

Der klare Sieg in der Stichwahl gestern am Sonntag war im November noch keineswegs absehbar. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl gelang Jara der erste Platz, wenn auch hinter den Erwartungen der linken Medien: Die Linke errang rund 26,8 Prozent, Kast 24 Prozent.

Während die Linke geschlossen hinter Jara stand, war das rechte Lager gespalten: Neben Kast traten auch Johannes Kaiser und Evelyn Matthei an. Beide stellten sich noch am Wahlabend der ersten Runde hinter Kast.

Präsident mit deutschen Wurzeln

Kast ist Sohn deutscher Einwanderer aus Bayern, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Chile auswanderte. In der Vergangenheit hatte er offen betont, stolz auf seine Herkunft zu sein. Kast ist Vater von neun Kindern und hat neun Geschwister, wobei der älteste Bruder noch in Deutschland geboren wurde.

Kast entstammt ursprünglich der konservativen Rechtspartei UDI, gründete 2019 jedoch seine eigene Formation, die Republikanische Partei. Kast selbst beschreibt sich als rechts „ohne Komplexe“ und versteht sich als Vertreter eines harten Kurses in Sicherheits- und Einwanderungsfragen sowie eines wirtschaftsliberalen Programms.

Wahlkampf auf Themen Sicherheit, Einwanderung und Staat

Entscheidend für seinen Wahlsieg waren die Themen innere Sicherheit, Einwanderung und wirtschaftliche Perspektiven. Obwohl Chile statistisch noch immer zu den sichereren Ländern des Kontinents gehört, hat die Kriminalität in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Die Mordrate hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt, Delikte wie Drogenhandel, Entführungen und Schutzgelderpressung nehmen zu. Eine besondere Rolle spielt dabei die aus Venezuela stammende kriminelle Organisation „Tren de Aragua“.

Verhinderung von Armutseinwanderung

Nach offiziellen Schätzungen leben etwa 300.000 bis 337.000 Menschen ohne gültige Papiere im Land, viele von ihnen Geflüchtete aus der venezolanischen Diktatur. Kast machte „Armutseinwanderung“, Grenzsicherung und Abschiebungen illegaler Migranten zu Kernpunkten seiner Kampagne.

Er kündigte an, das Militär in besonders belasteten Stadtvierteln einzusetzen, Grenzmauern und -gräben an der Nordgrenze zu Peru auszubauen, Drohnen zur Überwachung einzusetzen und illegale Migranten konsequent abzuschieben.

Sanierung der Wirtschaft

Nach Jahren linker Misswirtschaft und Klientelpolitik will Kast mit Steuersenkungen, einem schlankeren Staat und wirtschaftlichen Reformen das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Kluft zwischen niedrigen Löhnen und hohen Lebenshaltungskosten verringern.

Abrechnung mit der Linken

Der Wahlausgang ist eine nächste klare Absage an die linke Politik. Aber nicht nur die ungelösten Probleme – wirtschaftliche Stagnation, sinkender Wohlstand, wachsende Unsicherheit – wurden den Linken zum Verhängnis, auch die Abgrenzung von linken Extrempositionen.

So weigerte sich Jara beharrlich, die Regierung in Kuba als Diktatur zu bezeichnen und sprach der demokratischen Opposition im autoritären Venezuela die Legitimität ab, indem sie diese als „Putschisten“ einstufte.

Internationale Reaktionen: Wie erwartet

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ergebnisse strömten in die Hauptstadt Santiago de Chile und anderen Städten tausende Menschen auf die Straßen, um den Wahlsieg Kasts zu feiern. Videos zeigen dicht gefüllte Straßen und hupende Autokorsos.

Unter den ersten Gratulanten waren der argentinische Präsident Javier Milei und der US-Außenminister Marco Rubio. Rubio erklärte, die US-Regierung sei zuversichtlich, mit Chile unter Kast „gemeinsame Prioritäten voranzubringen“, darunter stärkere öffentliche Sicherheit, die Bekämpfung illegaler Migration und eine Wiederbelebung der Handelsbeziehungen.

Aussöhnungsversprechen

Kast kündigte an, „den Respekt vor dem Gesetz wiederherzustellen“ und ein Chile zu schaffen, in dem Menschen „frei von Angst“ leben könnten.

In gesellschaftspolitischen Fragen lehnt Kast den spalterischen Kurs linker Politiker deutlich ab. Das Suchen und Finden von Feindbildern aus der Mitte der Gesellschaft soll beendet werden. Auf seiner Wahlfeier setzte Kast daher auf versöhnliche Töne und erklärte, er wolle „Präsident aller Chilenen“ sein.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung

Politik aktuell

15.

Dez

09:23 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.