Wenn man SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer gestern, Donnerstag, in der „ZIB2“ zugehört hat, könnte man glauben, das Land habe keine finanziellen Sorgen. Doch Österreichs marode Finanz- und Wirtschaftslage konnte nicht einmal er schönreden.
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“Wohne in 100-Quadratmeter-Wohnung”
Besonders auffällig: Der Sozialist redete die Erhöhung der Grundsteuer klein. Wörtlich sagte Marterbauer:
Ich wohne im 2. Bezirk in einer 100-Quadratmeter-Wohnung. Wir zahlen pro Jahr 54 Euro Grundsteuer. Das sind 4,50 Euro pro Monat. Wenn das ein bisschen erhöht wird, kostet mich das vielleicht 2 Euro im Monat. Das merkt man gar nicht.
Dass der Finanzminister gar nicht merkt, wenn etwas teurer wird, kann jeder nachvollziehen. Schließlich bekommt er jedes Monat vom Steuerzahler 19.072 Euro überwiesen, verfügt über Dienstwagen und einen Chauffeur sowie über ein Spesenkonto.
Andere müssen jeden Cent umdrehen
Für Pensionisten allerdings, denen sogar die volle Inflations-Abgeltung gestrichen wird, oder für einen Arbeiter, der aufgrund der Teuerung und laufenden Gebühren-Erhöhungen jeden Cent umdrehen muss, schaut die Sache freilich ganz anders aus. Die Grundsteuer ist ja nicht das Einzige, das erhöht wird.
Inflation doppelt so hoch wie im Euro-Raum
Aufhorchen ließ Marterbauer auch mit der Feststellung, dass Österreich mit Pump-Speicherkraftwerken reich werden könne. Zuerst müsste aber gewaltig investiert werden, sagte der SPÖ-Finanzminister, der die Fernseh-Zuschauer mit der Aussage überraschte, „Geld ist genug da“.
„Woher nehmen, wenn nicht vom Steuerzahler stehlen?“, fragte sich an dieser Stelle der ORF-Seher. Wenn nämlich genug Geld für gewaltige Investitionen vorhanden ist, wie Marterbauer sagte, stellt sich doch die Frage, warum Österreich ein so hohes Budget-Defizit hat, dass der Haushalt von Brüssel aus gemanagt werden muss. Der SPÖ-Finanzminister im Widerspruch? Denn in der gleichen Sendung gab er zu, dass wir uns mitten in einer Teuerungskrise befinden und dass die Inflation bei uns doppelt so hoch wie im Euro-Raum ist.




