Während andere Städte Rekord-Schulden vermelden, schreibt die oberösterreichische Stadt Wels schwarze Zahlen. Und alle fragen sich: Wie macht das der blaue Bürgermeister Andreas Rabl?
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Pro-Kopf-Verschuldung von 1.160 auf 43 Euro gesenkt
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs (65.482 Einwohner), Andreas Rabl, präsentierte sich auf seiner Facebook-Seite mit einem Taferl, auf dem zwei Rucksäcke zu sehen sind. Auf dem Rucksack aus dem Jahr 2015, als der Freiheitliche das Bürgermeisteramt von einem Sozialisten übernommen hatte, wurde eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.160 Euro angegeben, auf dem Rucksack des Jahres 2026 nur noch 43 Euro.
Überschuss von 8,3 Millionen Euro
Das Doppel-Budget für die Jahre 2026 und 2027, das dieser Tage von Rabl in Wels vorgestellt wurde, unterstreicht die Auswirkungen seines Wirtschaftens und Sparens – so wird Wels im nächsten Jahr einen Überschuss von 8,3 Millionen Euro haben, im Jahr 2027 sogar elf Millionen. Und trotzdem kommt ein Investitionspaket für die Stadt in Höhe von 40,3 Millionen Euro vollständig ohne neue Schulden aus. Nicht nur das: Dem FPÖ-Bürgermeister gelang es, den Schuldenstand der Stadt von 71 Millionen Euro (2015) auf nur noch zwei Millionen Euro zu reduzieren.
Linz und Wien mit Schuldenbergen
Im Vergleich: Linz häuft im neuen Jahr pro Tag 333.424 Euro neue Schulden an, in Wien ist die Finanzlage mit einem heurigen Defizit von 2,62 Milliarden Euro und einer Gesamtverschuldung von (zumindest) 15 Milliarden Euro so desaströs wie noch nie zuvor.
In einer Pressekonferenz gestern, Dienstag, sagte Bürgermeister Rabl, dass sich die Budget-Überschüsse in seiner Stadt aus ausgebauten Ertragsanteilen, striktem Umgang mit Ausgaben, stabilen Kommunalsteuer-Einnahmen und moderaten Personalkosten zusammensetzen würden.
Bürgermeister-Chauffeur verdiente wie ein Nationalratsabgeordneter
Rabl, der im Jahr 2015 die rote Hochburg Wels erstmals blau umgefärbt hatte und bei der Bürgermeister-Wahl 2021 sensationelle 60 Prozent erreichte, setzte nach den Skandalen in der SPÖ-Ära (der Chauffeur des Bürgermeisters verdiente fast so viel wie ein Nationalratsabgeordneter) auf Transparenz. Der Bürgermeister-Chauffeur wurde abgeschafft. Aber das allein wäre wohl zu wenig gewesen. Rabl setzte den Sparstift in allen Bereichen an. 2016 gab es eine Struktur-Reform, der Magistrat wurde reorganisiert, die zweite Führungsebene halbiert, Förderungen und Subventionen gekürzt und Leistungen überprüft. Rabl sagte gegenüber unzensuriert ein Beispiel dafür:
Wir haben eine Jugendherberge geschlossen, die uns 100.000 Euro gekostet hat. Jetzt geben wir Jugendlichen Gutscheine zum Übernachten in Hotels aus, sparen dadurch und leisten gleichzeitig einen Beitrag für die Privatwirtschaft.
Wels zur Europäischen Weihnachtsstadt gewählt
Zur Ankurbelung der Wirtschaft – konkret des Tourismus – hat auch das Weihnachtsdorf beigetragen. Finanziert von der Stadt, bringt das „traditionelle Zuhause für das Christkind“ (wie es der Bürgermeister ausdrückt) jedes Jahr eine Million Besucher. Diese Zahl sollte sich jetzt steigern, wurde Wels doch zur Europäischen Weihnachtsstadt 2026 gewählt. Es läuft also rund in der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs, die immer mehr zum Vorbild für andere Städte in Österreich wird.



