Man glaubt fast, Österreich würde von einer Model-Agentur regiert: SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler war erst vor wenigen Monaten wegen seines teuren Stylisten-Einsatzes in die Kritik geraten, auch Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr gönnte sich vor einer Pressekonferenz teures Make-Up. Jetzt trifft es den roten Finanzminister Markus Marterbauer: Ausgerechnet jener Mann, der die Österreicher seit Monaten zu mehr Sparsamkeit anhält, muss sich nun wegen einer Rechnung über 456 Euro für eine Visagistin erklären – bezahlt aus Mitteln seines Ressorts.
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Wer hat teures Schminken bezahlt?
Wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen hervorgeht, ließ sich der Finanzminister im August für ein offizielles Foto-Shooting professionell schminken. Die Kosten wurden dem Finanzministerium verrechnet. Eine Klarstellung, ob Marterbauer die Summe privat übernommen hat, fehlt.
Auch „Kommunikations- und Konflikttraining“ war nicht billig
Die Anfrage der Grünen zielte außerdem auf die Beratungsausgaben des Finanzministeriums ab. Laut den vorgelegten Zahlen war das nicht gerade günstig: 131.886 Euro flossen im dritten Quartal in externe Dienstleistungen, dazu wurden fast 19.500 Euro für Kommunikations- und Konflikttraining, vergeben an die Firma „Vielfarben Beratung und Training OG“.
In seiner schriftlichen Stellungnahme verweist der Minister auf gesetzeskonforme Vergabeverfahren: Die Ausschreibungen würden dem Bundesvergabegesetz entsprechen, interne Richtlinien würden strikt beachtet, und sämtliche Entscheidungen erfolgten nach dem Mehraugen-Prinzip.




