Dass es sich bei der Ukraine um eines der korruptesten Länder in Europa handelt, ist nicht neu. Doch nun gibt es Hinweise, dass auch Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Affäre verwickelt ist. Kritiker der Milliarden-Zahlungen an das kriegsführende Land fühlen sich bestätigt.
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Was passierte mit den Milliarden aus Österreich und der EU?
Versickerte also ein Teil der rund 2,9 Milliarden Euro, die Österreich der Ukraine seit Beginn des Krieges zur Verfügung gestellt hat, in den Taschen korrupter Politiker? Was geschah mit den rund 30 Milliarden Euro vonseiten der EU? Plötzlich geraten diese Fragen in den Fokus, seit bekannt wurde, dass die Ukraine nach wie vor von Korruption auf jeder Ebene durchdrungen ist. Selenskyj versprach einst, mit der Vetternwirtschaft und Bestechung im Land aufzuräumen. Tatsächlich geht es aber weiterhin zu wie unter seinem Vorgänger Petro Poroschenko.
Selenskyj-Freund flüchtete nach Israel
In der aktuellen Affäre geht es um Schmiergelder und Geldwäsche in Milliarden-Höhe. Justizminister Herman Haluschtschenko und Energieministerin Switlana Hryntschuk, beide sollen auch eine Liebesbeziehung haben, traten wegen des Korruptionsskandals bereits zurück. Aber geheime Mitschnitte bringen auch Wolodimir Selenskij in Bedrängnis. Ein enger Freund von ihm, Timur Minditsch, soll aus dem Land nach Israel geflüchtet sein, kurz bevor seine Räume durchsucht wurden. Minditsch wird verdächtigt, Chef einer kriminellen Vereinigung zu sein. Zur Zeit eines Corona-Konatktverbots soll Selenskyj Minditsch privat in seiner Wohnung getroffen haben.
Geheime Mitschnitte aufgetaucht
Der Korruptions-Skandal erschüttert die Ukraine derzeit mehr als die Bomben aus Russland. Nun sind auch noch geheime Mitschnitte aufgetaucht, die aus den 15-monatigen Ermittlungen der Behörden stammen. Der Ex-Vizeregierungschef und Selenskyj-Vertraute Olexij Tschernyschow, in den Aufzeichnungen Che Guevara genannt, erhielt demzufolge 1,2 Millionen US-Dollar (1,03 Mio. Euro) und fast 100.000 Euro in bar. Ihm wird vorgeworfen, sich an Geldwäsche beteiligt zu haben.
Bei Korruptions-Geschäften wird russisch gesprochen
Für westliche Beobachter unerwartet führen in den bisher veröffentlichten Mitschnitten selbst Minister alle Gespräche ausschließlich auf Russisch – trotz des laufenden Krieges mit Russland und des Strebens der Behörden, die Nutzung der ukrainischen Sprache durchzusetzen. Und während die Ukraine in die EU strebt, bevorzugt die korrupte Elite des Landes US-Dollar.
Sechs-Millionen-Dollar-Haus in der Schweiz
Die Behörden veröffentlichten Bilder mit Bergen von Bargeld, in Safes, Reisetaschen und – teils noch eingeschweißt – in Verpackungen von mehreren US-Notenbanken. In einem der Mitschnitte beklagt ein Verdächtiger, wie schwer es sei, 1,6 Millionen Dollar zu schleppen. In dem Video wird ein Mann mit zwei vollgepackten Taschen eingeblendet, die er am Tage durch Kiew trägt.
Mit dem Bargeld kaufte Minditsch auch für rund sechs Millionen Dollar ein Haus in der Schweiz. Dazu wurden Geldübergaben in Wien, in Israel und Überweisungen nach Mauritius und die Seychellen besprochen.



