Weglassen von Informationen, manipulierter Zusammenschnitt einer Rede – das sind beliebte Werkzeuge von ideologisch getriebenen Journalisten. In Österreich und Deutschland können Medien-Konsumenten davon ein Lied singen, aber in Großbritannien gibt es deshalb harte Konsequenzen.
Es geht um einen irreführenden Zusammenschnitt von Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump in einer Dokumentation mit dem Titel „Trump: A Second Chance“, die eine Woche vor der US-Präsidentenwahl am 5. November 2024 vom öffentlich-rechtlichen Sender British Broadcasting Corporation (BBC) ausgestrahlt wurde.
Rede durch Zusammenschnitt verfälscht
In dem Film wurde eine Rede des damaligen US-Präsidenten vom 6. Jänner 2021 neu zusammengeschnitten. In der Originalrede sagte Trump zunächst, man werde zum Kapitol marschieren, um „unsere tapferen Senatoren und Abgeordneten“ anzufeuern. Deutlich später sprach er über das Wahlergebnis und kündigte an, man werde „kämpfen wie der Teufel“. In der BBC-Dokumentation hingegen wurden die beiden Sätze direkt aneinander gefügt, sodass der Eindruck verstärkt wird, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.
Systematische Voreingenommenheit
Über diesen Skandal hatte zuerst die Zeitung The Daily Telegraph berichtet und damit eine Diskussion über systematische Voreingenommenheit in einer Reihe von Themen bei der BBC ausgelöst. Gestern, Sonntag, trat daraufhin der Geschäftsführer und Chefredakteur des öffentlich-rechtlichen Senders BBC, Tim Davie, zurück. „Es wurden einige Fehler gemacht“, sagte Davie, der sich letztverantwortlich für diese sah. Medienberichten zufolge soll das Köpferollen in der BBC aber noch nicht zu Ende sein.

Trump: “BBC bei Manipulation ertappt”
Donald Trump reagierte auf dem Kurznachrichtendienst Truth Social zu diesem Skandal. Die BBC sei ertappt worden, wie sie eine „sehr gute, perfekte Rede“ manipuliert habe. Er sprach von einem „schrecklichen Ding“ für die Demokratie.

