Im Kabinett von Neos-Außenministerin Beate Meinl-Reisinger kommt es zu einem weiteren Personalwechsel. Wie die APA berichtet, wird Arad Benkö, bisheriger Kabinettschef und früherer Botschafter in der Ukraine, mit Jänner 2026 zum Sondergesandten für den Nahen Osten ernannt. Der hochbezahlte Posten für den Spitzenbeamten ist aber nicht der einzige Wechsel im chaotischen Außenamt: Auch Deregulierungsstaatssekretär Josef Schellhorn (Neos) sucht wieder einmal nach Personal.
Keine Transparenz im Ministerium
Transparenz sucht man dabei vergeblich: Der Wechsel wurde nicht per OTS-Aussendung oder Pressemeldung bekanntgegeben. Auch Mitarbeiter im Außenministerium sollen erst über Medienberichte von der Rochade erfahren haben.
Wird Benkö am Ende Israel-Botschafter?
Benkö, seit rund 25 Jahren im diplomatischen Dienst, soll laut APA in der neuen Funktion in einer „hochdynamischen Phase“ für die Nahost-Region „einen sichtbaren Beitrag zur Stabilisierung leisten“.
Benkös Ernennung wirft aber einige Fragen auf: Aus Regierungskreisen hieß es dazu, dass es für den Bereich Nahost bereits eine erfahrene Abteilungsleiterin gebe. Gerüchten zufolge könnte die Position als Sondergesandter eine Übergangslösung sein, bevor Benkö im Sommer 2026 als Botschafter nach Israel wechselt. Ein Polit-Experte verwies darauf, dass die Neos in früheren Jahren eine sogenannte „Cool-down-Phase“ vor solchen Beförderungen gefordert hätten.
Schellhorn verliert regelmäßig Mitarbeiter
Der Wechsel Benkös ist nicht der erste personelle Abgang im Außenministerium unter Meinl-Reisinger. Bereits im Sommer verließ ein Pressesprecher das Kabinett, ein weiterer soll seinen Rückzug angekündigt haben. Auch im Büro von Staatssekretär Josef “Sepp” Schellhorn kam es zu Veränderungen: Seine zweite Sprecherin legte nach nur sechs Wochen ihre Funktion nieder, eine Nachfolge wurde bislang nicht bekanntgegeben. Schellhorn sucht zudem nach einem neuen Büroleiter.
Laut einem langjährigen Beamten des Hauses habe es in der Verwaltung „seit der Neos-Übernahme“ vermehrt Umstrukturierungen gegeben, die Ministerin treffe man kaum an.

