Wohnbau

Auch 2024 kam der Wohnbau nicht aus seiner Krise heraus.

29. Oktober 2025 / 08:34 Uhr

Wohnbau und Mieten: Talsohle bei Baubewilligungen – unter bedenklichen Umständen

Die Entwicklung am österreichischen Wohnungsmarkt war auch 2024 angespannt. Die Zahl der Baubewilligungen verharrte mit 51.500 Einheiten weiter auf einem niedrigen Niveau und liegt damit rund ein Drittel unter dem Zehnjahresschnitt.

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Einbruch nach dem langjährigen Boom

Damit setzt sich der seit 2021 zu beobachtende Einbruch nach dem langjährigen Boom fort. Besonders betroffen sind sowohl der großvolumige Wohnbau als auch Eigenheime. Beide Segmente verzeichnen deutliche Rückgänge gegenüber den Höchstständen der vergangenen Jahre.

Hohe Kreditzinsen und Baupreise

Als Hauptgründe für diese Entwicklung gelten die gestiegenen Kreditzinsen, die restriktive KIM-Verordnung (Regulierung der Immobilienfinanzierung)sowie massiv erhöhte Baupreise.

Diese Faktoren haben dazu geführt, dass sowohl private Haushalte als auch institutionelle Investoren beim Neubau zurückhaltend agieren. Die Folge ist eine anhaltende Verknappung des Wohnraumangebots, insbesondere in Ballungsräumen.

Lichtblick – mit fahlem Beigeschmack

Erstmals seit Jahren gibt es jedoch einen Lichtblick: Die Zahl der geförderten Wohneinheiten ist 2024 wieder gestiegen. Mit insgesamt 19.200 Förderzusicherungen – davon 15.300 im Geschoss-Wohnbau und 3.900 bei Eigenheimen – ergibt sich ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Ausgaben für die Wohnbauförderung legten kräftig zu und erreichten mit 2,51 Milliarden Euro (plus 14 Prozent) wieder das Niveau der frühen 2010er Jahre.

Wehrmutstropfen ist jedoch, dass diese Zunahme aus der Geldbörse der Steuerzahler erfolgte. Es ist also nicht der Markt an sich, der einen Lichtblick bringt, sondern das Geld der geplagten Österreicher, die unter immer mehr Staatsquote und sehr hohen Steuern leiden.

Wohnbaurate regional unterschiedlich

Die Wohnbaurate lag österreichweit bei 3,5 bewilligten Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr – deutlich unter den Spitzenwerten vergangener Jahre, aber noch immer über dem europäischen Durchschnitt.

Regional zeigen sich große Unterschiede: Wien (4,5), Vorarlberg (4,1) und Tirol (4,0) liegen über dem Schnitt, während Kärnten (2,7), Salzburg und Steiermark (jeweils 2,9) hinterherhinken.

Sanierungsförderung leicht rückläufig

Während die Neubauförderung erstmals wieder zulegt, zeigt sich bei der Sanierungsförderung ein leichter Rückgang: Die Bundesländer vergaben hier um sechs Prozent weniger Mittel als im Vorjahr (650 Millionen Euro). Zusammen mit den Umweltförderungen des Bundes wurden dennoch beachtliche 2,15 Milliarden Euro für Sanierungen aufgewendet.

2,15 Milliarden Euro, die zuvor mit einem entsprechenden Verwaltungsaufwand den Österreichern abgenommen wurden. Kein gesundes Wirtschaften.

Förderungsausgaben nehmen zu

Kein Wunder, dass die Finanzierung der Wohnbauförderung zunehmend unter Druck gerät: Während früher Rückflüsse aus alten Darlehen sowie Beiträge ausreichten, müssen heute immer größere Anteile direkt aus den Landesbudgets gedeckt werden. Dennoch stiegen die Ausgaben für die Wohnbauförderung zuletzt kräftig an und liegen nun wieder deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt.

Mieten steigen weiter

Parallel zur Entwicklung beim Neubau steigen auch die Mieten weiter an: Im Fünfjahresvergleich verteuerte sich Eigentum um durchschnittlich 4,8 Prozent pro Jahr; Mieten legten um etwa 4,3 Prozent zu. Besonders hoch sind die Mieten in Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie Wien; günstiger wohnt man hingegen im Burgenland oder Kärnten.

Beide Werte liegen aber immer noch unter der Inflationsrate von zuletzt rund fünf Prozent. Preistreiber beim Wohnen sind vor allem die Gebühren und Abgaben sowie die hohen – von der Regierung zu verantwortenden – Energiekosten und Klimaauflagen.

Klimaauflagen bremsen

Die grün bewegten Politiker haben durchgesetzt, dass vielerorts eine Abkehr von mineralischen Baustoffen erfolgt, was laut Robert Schmid vom Fachverband Steine-Keramik, der die Studie in Auftrag gegeben hat, zu Markteinschränkungen und Verteuerungen führen wird. Doch auch er löst sich nicht vom grundsätzlichen Thema und bleibt den Wünschen der Klimafanatiker treu: Ein liberaler Ansatz zur Bewertung von CO₂-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes sei notwendig.

Des Pudels Kern

Die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen herausgegebene Studie zeigt die vielen Schieflagen beim Thema Wohnen: Wachstum basiert höchstens auf dem Geld der Allgemeinheit. Links motivierte Auflagen, die das Wohnen verteuern, werden nur leise kritisiert und die hohe Abgabenbelastung durch den Staat bleibt gänzlich unerwähnt.

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