Im Kampf gegen die eskalierende Bandenkriminalität greift Schweden zu drastischen Maßnahmen.
Herabsetzung der Strafmündigkeit um zwei Jahre
Ab Sommer kommenden Jahres sollen bereits 13-Jährige in eigens geschaffenen Jugendhaftanstalten untergebracht werden können. Das gab das Justizministerium in Stockholm bekannt.
Bislang gilt in Schweden ein Mindestalter von 15 Jahren für die Strafmündigkeit. Ein Gesetzesvorschlag der liberal-konservativen Regierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson sieht nun vor, dieses Alter bei besonders schweren Straftaten um zwei Jahre zu senken.
Schutz der Schweden
Justizminister Gunnar Strömmer erklärte, die Maßnahme diene nicht nur dem Schutz der Gesellschaft, sondern auch der „Chance für Kinder, die kriminelle Bahn zu verlassen“.
Geplant sind 100 bis 150 Haftplätze für jugendliche Straftäter zwischen 13 und 17 Jahren. Die Einrichtungen sollen bis 1. Juli 2026 betriebsbereit sein. Unter Beachtung der UN-Kinderrechtskonvention sind getrennte Abteilungen für Jungen und Mädchen vorgesehen, ebenso eine Trennung der Altersgruppen.
Ein Land im Griff der Banden
Die Entscheidung ist eine Reaktion auf eine seit Jahren zunehmende Welle von Bandenkriminalität. Immer häufiger rekrutieren kriminelle Netzwerke Minderjährige, um für sie Gewaltverbrechen zu begehen – bis hin zu Morden.
Schon Ende Jänner 2025 hatte Kristersson nach einer Reihe von Bombenanschlägen und Schießereien erklärt, die „Gewaltwelle sei außer Kontrolle“.
Explosionen erschüttern das Land
Laut Polizeistatistik wurden in den ersten 27 Tagen des Jahres 2025 bereits 27 Explosionen gezählt – ein neuer Negativrekord. 2023 waren es 351, 2024 immerhin noch 317.
Die Täter seien häufig Kinder unter 15 Jahren, die aufgrund ihres Alters bisher nicht strafrechtlich belangt werden konnten.
Von der Willkommenspolitik zum harten Kurs
Die aktuellen Entwicklungen sind das Ergebnis einer politischen Wende, die bereits vor einigen Jahren begann. Denn es sind eingewanderte Probleme; nicht die Schweden selbst, schon gar nicht die schwedischen Kinder sind verantwortlich für das Explodieren der Gewalt und sonstigen Verbrechen.
Nach Jahrzehnten einer linken Willkommenspolitik, die Schweden zu einem der Hauptziele für Ausländer aller Art in Europa machte, folgte ab 2022 ein deutlicher Rechtsruck.
Schwedendemokraten machen es möglich
Die konservative Minderheitsregierung aus Moderaten, Liberalen und Christdemokraten regiert seitdem mit Duldung der rechtspopulistischen Schwedendemokraten. Diese prägten den Kurswechsel in der Einwanderungs- und Integrationspolitik maßgeblich.
Schon 2016 wurde der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte eingeschränkt, unbefristete Aufenthaltstitel wurden weitgehend abgeschafft. 2024 erklärte die damalige Einwanderungs-, jetzige Außenministerin Maria Malmer Stenergard schließlich:
Schweden hat aufgehört, ein Asyleinwanderungsland zu sein.
Rückführungsprogramm
Ein „freiwilliges Rückführungsprogramm“ soll seither nicht integrierte Einwanderer zur Rückkehr in ihre Herkunftsländer bewegen, auch jene mit schwedischem Pass, sofern sie sich „nicht ehrenhaft verhalten“.
Schon im Dezember 2023 hieß es von Regierungsseite, die Integration von Einwanderern sei „gescheitert“.
Teure Fremde
Rund zwei Millionen Menschen in Schweden – etwa 20 Prozent der Bevölkerung (auch in Österreich 20 Prozent) – sind im Ausland geboren, aber laut damaligen Regierungsangaben trage nur jeder vierte zum Gemeinwesen bei.
Bereits damals verwies die Regierung auf einen Anstieg von Gewalt- und Sexualdelikten. 2022 wurde im Schnitt jede Woche eine Person erschossen, 169 Frauen pro 100.000 Einwohner wurden vergewaltigt – die höchste Rate Europas.
Ausweisung auch bei legalem Aufenthalt
Ein restriktives Gesetzespaket koppelte Arbeitsgenehmigungen an Mindesteinkommen und ermöglichte die Ausweisung auch legal aufhältiger Asylanten bei „fehlgeleitetem Lebensstil“, etwa bei Drogenmissbrauch oder Sozialbetrug.
Schwedens neuer Kurs
Mit der neuen Gesetzesinitiative zur Senkung der Strafmündigkeit setzt Stockholm die Linie fort, die seit mehreren Jahren konsequent verfolgt wird: Null Toleranz gegenüber Kriminalität und gescheiterter Integration. Aus dem einstigen Vorbild einer linken, offenen Gesellschaft ist ein Staat geworden, der mit den Folgen seiner früheren Politik aufräumt.
