„Haben Sie den Sepp gesehen?“, fragt die Kronen Zeitung und macht einen Fahndungsaufruf. Die Tageszeitung ist auf der Suche nach dem Neos-Staatssekretär Josef Schellhorn, denn dieser – so das Blatt – werde vom „immer krummer buckelnden Steuerzahler“ vergeblich gesucht.
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“Kasperl der Woche”
So nebenbei kürte die Krone Schellhorn auch gleich zum „Kasperl der Woche“ – und begründete das damit, dass der pinke Politiker bisher entweder nur durch Kuriositäten aufgefallen sei – oder gar nicht. Im März sei er als Deregulierungs-Staatssekretär angelobt worden, er habe ursprünglich den Bürokratie-Dschungel roden wollen, doch sehe Schellhorn „offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht“. Seither fahre er mit seiner Luxus-Limousine durch die Gegend und beziehe volles Gehalt, „obwohl niemand so recht weiß, wofür eigentlich“.
Nur “Nebenerwerbs-Politiker”
Selten zuvor ist die Kronen Zeitung mit einem Mitglied einer Bundesregierung so hart ins Gericht gegangen. Mit gutem Grund? Schellhorn kann man jedenfalls keine Unehrlichkeit vorwerfen, hat er doch zum Start seiner Staatssekretärs-Karriere gleich festgestellt, dass er ja nur „Nebenerwerbs-Poltiker“ sei und am Wochenende in seinem Betrieb arbeiten müsse. Vielleicht findet ihn die Kronen Zeitung also dort. Unzensuriert hatte aber schon damals darauf hingewiesen, dass dies gegen das Unvereinbarkeitsgesetz verstoße.
Schellhorn musste Geschäftsführung abgeben
Die Causa landete erst im Juni, also drei Monate später, im Unvereinbarkeitsausschuss des Parlaments. Dort rückte das Skirestaurant Angertal in Bad Hofgastein in den Fokus, weil der Neos-Staatssekretär in diesem Betrieb noch als Inhaber geführt wurde. Die Sitzung musste daher unterbrochen werden – und zwar mit der Auflage, dass Schellhorn zurücklegen müsse. Tue er das nicht, müsse sich der Verfassungsgerichtshof damit befassen. Schellhorn kam der Aufforderung nach und überschrieb die Geschäftsführung dem Vernehmen nach an seine Frau.
Absurde Aktionen, unglückliche Aussagen
Es folgten unglückliche Aussagen Schellhorns zur dunkelsten Zeit unserer Geschichte, absurde Aktionen wie die Ausstellungs-Eröffnung einer „Alien Reise“, die mit Steuergeldern finanziert wurde, oder seine Aussage, dass die Österreicher später in Pension gehen sollten. In den Servus TV-Nachrichten sagte er:
Ich glaube, es ist zumutbar, wenn wir 20 Jahre länger leben, dass wir auch länger arbeiten.
Spitzname “Achter-Sepp”
Dass Schellhorn nach seiner Pannenserie anscheinend untergetaucht ist, quittierte die Krone mit Häme:
Womöglich ist unser Kasperl der Woche aber auch nur entlaufen. Haben Sie vielleicht den Sepp gesehen? Er ist 58 Jahre alt, wirkt größer, als er in Wahrheit ist, und isst gerne Schnitzel. Nach mehreren Misserfolgen ist Sepp mittlerweile sehr schüchtern, also bitte nur leise ansprechen. Seit dem Limousinen-Wirbel hört Schellhorn auch auf den Spitznamen „Achter-Sepp“. Hinweise bitte an den Neos-Klub.





