Die Inflation in Österreich bleibt auf hohem Niveau. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Statistik Austria.
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Dienstleistungen und Strom immer teurer
Demnach stieg der Verbraucherpreisindex im September 2025 auf 128,5 Punkte, was einem Preisanstieg von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zwar lag die Inflation erstmals seit Monaten leicht unter dem Wert aus August (4,1 Prozent), doch von Entspannung kann wenig die Rede sein: „Die beiden größten Preistreiber waren weiterhin Dienstleistungen und Strom“, erklärt Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Wieder höhere Abgaben
Besonders bei den Lebenshaltungskosten macht sich die Teuerung stark bemerkbar: Die Preise für Wohnung, Wasser und Energie stiegen durchschnittlich um 6,0 Prozent, wobei vor allem Haushaltsenergie (+12,8 Prozent) und Strompreise (+35,9 Prozent) auffallen. Nachdem die Strompreisbremsen ausliefen und Abgaben erhöht wurden, blieb der Strom weiter teuer.
Für Mieten müssen die Menschen 4,7 Prozent mehr zahlen als vor einem Jahr. In der Gastronomie stiegen die Preise für Restaurants und Hotels um 6,2 Prozent.
Opposition: „Teuerungs-Terror“
Scharfe Kritik an der Regierung übte Dagmar Belakowitsch, FPÖ-Klubobmannstellvertreterin und freiheitliche Sozialsprecherin:
Eine Inflationsrate von vier Prozent ist kein Erfolg, sondern eine weitere finanzielle Katastrophe für jeden hart arbeitenden Österreicher und jeden Pensionisten in unserem Land.
Das sei keine Entspannung, „sondern die Fortsetzung des Teuerungs-Terrors, der sich Monat für Monat durch die Geldbörseln unserer Leute frisst.“
Alles wird weiterhin teurer
Dass die Lebensmittelpreise mit plus 3,1 Prozent ein wenig unter der allgemeinen Inflationsrate liegen, sieht Belakowitsch ebenfalls kritisch:
Wenn nun jemand behauptet, die Lage würde sich entspannen, weil Nahrungsmittel „nur“ noch um 3,1 Prozent teurer geworden sind, wäre das eine reine Verhöhnung der Bürger. Jeder Einkauf ist immer noch teurer als im Vorjahr.
Sie fordert darum ein umfassendes Entlastungspaket mit einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und Energie sowie das Ende der sinnlosen CO₂-Strafsteuer.
Handelsverband warnt
Auch der Handelsverband sieht die Lage angespannt und warnt vor Lohnerhöhungen im Handel. Der Spielraum für Kollektivvertragsverhandlungen sei laut Geschäftsführer Rainer Will limitiert:
Aufgrund der von der SPÖ ausgelösten Billigpreisdebatte bei Lebensmitteln ist der Spielraum für die anstehenden KV-Neuverhandlungen stark begrenzt.
Gleichzeitig verweist Will auf die hohen Kosten für Unternehmen:
Bereits jetzt liegen die durchschnittlichen Personalkosten pro Kopf im österreichischen Lebensmittelhandel um 31 Prozent höher als in Deutschland und sogar um 59 Prozent über dem EU-Schnitt.
Forderung nach strukturellen Reformen
Der Handelsverband fordert vor allem ein strukturelles Angehen der Teuerungs-Ursachen im Energiesektor: Energiekosten senken, Bürokratiedschungel lichten und Fernost-Ramschhändler mit einer nationalen Plattformhaftung für die korrekte Warendeklaration stärker in die Pflicht nehmen, das seien die drei Gebote der Stunde, so Will.
Weiter befürwortet der Verband eine Auflösung der Kreuzbeteiligungen am Energiesektor und Obergrenzen für Beteiligungen von Energieversorgern:
Wer die Teuerung wirklich stoppen will, muss bei den Energiekosten ansetzen.
ÖGB mit ideologischer Brille
Helene Schuberth, Bundesgeschäftsführerin des ÖGB, fordert schärfere Maßnahmen, insbesondere beim Wohnen. Preiseingriffe bei den Mieten seien „unverzichtbar“. Sie fordert einen generellen Mietpreisdeckel von maximal zwei Prozent – und vergisst, dass die Teuerung nicht im Mietzins, sondern in den Abgaben begründet ist!
Auch die Forderungen nach zusätzlichen Mitteln für den gemeinnützigen Wohnbau und nach einem Ende befristeter Mietverträge wirken wie aus der Mottenkiste.
Aufblähen der Bürokratie
Und doch schimmert bei Schuberth die Unzufriedenheit mit der eigenen Regierungsbeteiligung mit. Sie fordert eine „Anti-Teuerungskommission mit Biss“ – also auch von den eigenen Parteigenossen.
Die Lösungsansätze des ÖGB gehen jedoch in die Richtung, die Wirtschaft und Bürger jetzt schon erdrückt: noch mehr Berichtswesen, noch mehr Bürokratie. So fordert der ÖGB doch glatt eine Preisdatenbank mit Preisdaten. Das werde die Teuerung jedenfalls beenden. Im Gegenteil. Das schafft noch mehr Aufwand – den irgendwer bezahlen muss. Bleibt nur der Österreicher, ob als Konsument oder als Steuerzahler.



