Schier unfassbar, was FPÖ-Nationalratsabgeordneter Martin Graf in seiner Rede gestern, Mittwoch, im Parlament aufgedeckt hat: Millionen-Beträge österreichischer Steuerzahler fließen in umstrittene Vereine – auch ins Ausland – während bei uns die Pensionen gekürzt werden, die jährlich lediglich eine Einsparung von 270 Millionen Euro bringen.
Geld für Mädchen-Fußball nach Niger
Graf hat einen regelrechten Förder-Irrsinn aus dem Sport-Budget aufgedeckt: So schickte die Regierung 15.000 Euro für Mädchen-Fußball in Tahoua im afrikanischen Niger, einem Land, das auf Platz 188 im Index der menschenrechtlichen Entwicklung ist. „Manche Sportvereine in Österreich würden davon träumen, diese Summe zu bekommen“, so Graf.
50.000 Euro für Selbstbewusstsein-Stärkung nach Kongo
Für das Projekt „Soziale Teilhabe durch Sport“ in Sierra Leone gab die Regierung 50.000 Euro aus, für Sport für junge sahaurische Geflüchtete 25.000 Euro – „sahaurische Flüchtlinge, das ist ein Land, das nicht einmal anerkannt wird von der internationalen Community“, so Graf. Des Weiteren flossen voriges Jahr 50.000 Euro in „Gewaltprävention und Selbstbewusstsein-Stärkung durch Sport für Kinder und Jugendliche“ in der demokratischen Republik Kongo.
Hunderttausende Euro fürs gemeinsame Joggen
Der Verein „Asylkoordination Österreich“ bekam mit 97.000 Euro die erste Rate für „Gemeinsam Trainieren, Gemeinsam Laufen“. „Die gehen gemeinsam Joggen und kriegen dafür 97.000 Euro, das muss man sich einmal vorstellen“, geriet Graf in Rage. Dem nicht genug, bekommt der Verein für dieses Projekt nochmals 274.000 Euro nachgeschoben.
In einer Wut-Rede prangerte Martin Graf den Förder-Irrsinn an. Hier das Video dazu:
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Weitere Informationen501.000 Euro für muslimische Pfadfinder
Graf zählte weiter auf: Die muslimische Jugend Österreich bekam 492.000 Euro für das Organisieren eines Wintercamps im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum bekamen die muslimischen Pfadfinder für das Projekt „Gemeinsam extrem sportlich“ 501.000 Euro. „Das ist eine schlanke Million, die eine Religionsgemeinschaft bekommt – das hat doch mit Sport nichts zu tun“, stellte der freiheitliche Abgeordnete fest.
“Kogler müsste einsitzen”
Der Verein „Fremde werden Freunde“ bekam 407.000 Euro aus dem Sport-Budget. Damit wäre weder dem Breiten- noch dem Spitzensport gedient, sagte Graf.
Die aufgezählten Gelder sind nur ein minimaler Auszug aus dem Sport-Bericht der Bundesregierung. Graf hat dazu eine klare Meinung:
Wenn organisierter politischer Fördermissbrauch in Österreich strafbar wäre, müsste der Herr Bundesminister Werner Kogler außer Dienst lebenslang einsitzen gehen, meiner Meinung nach.
Zur Erklärung: Werner Kogler von den Grünen war in der Vorgänger-Regierung Sportminister und daher hauptsächlich für diese Förderungen verantwortlich.