Ein SPD-Minister hatte eine Idee bezüglich der Krankschreibung von Arbeitnehmern und erntete dafür Kritik.

15. Oktober 2025 / 12:19 Uhr

Clemens Hoch, Doc Holliday und die deutsche Arbeitswelt

Wer in der BRD mal keine Lust zum Arbeiten gehen hat, geht einfach zu Doc Holliday und meldet sich “krank”. Etwas, was wohl auch immer mehr Menschen tun, weswegen der SPD-Minister Clemens Hoch nun eine Idee verkündete. Konkret will der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz laut der Jungen Freiheit (JF), dass sich Arbeitnehmer, die sich krank melden, erst nach zwei Wochen Krankheit eine Krankschreibung holen müssen.

Minister Hoch gibt Vertrauensvorschuss

“Ich begrüße ausdrücklich den Vorschlag des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, über die Notwendigkeit und den Zeitpunkt von Krankschreibungen zu diskutieren”, sagte Hoch laut der JF. Ihr zufolge hatte Gassen gefordert, Arztbesuche sollten erst ab dem vierten wegen Krankheit verpassten Arbeitstag verpflichtend sein. “Bisher wird das in der Regel nach drei Tagen fällig”, heißt es in der JF. In der Firma wo der Autor dieser Zeilen arbeitet, muss hingegen bereits nach dem ersten Krankheitstag eine Krankschreibung vorliegen.

Minister Hoch erklärte des Weiteren zu dem Thema: “Ich würde sogar noch weiter gehen und einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen zur Diskussion stellen wollen.” Der SPD-Politiker hofft auf diese Weise “Bürokratie in den Arztpraxen abzubauen und unsere Ärztinnen und Ärzte zu entlasten”. Dadurch hätten die Mediziner mehr Zeit, akut hilfsbedürftige zu behandeln, anstatt Leute, die nur wegen der Krankschreibung in die Praxis kommen. Einen eventuellen Missbrauch seines Vorschlags wehrte Hoch mit folgenden Worten ab: “Die Menschen im Land arbeiten hart, engagiert und gerne. Deshalb sollten wir ihnen das nötige Vertrauen im Krankheitsfall entgegenbringen.”

AfDler findet Pläne “weltfremd”

Die Kommentatoren, die in den sozialen Medien den oben zitierten Artikel der Jungen Freiheit kommentieren, sind sich deswegen auch weitestgehend in ihrer Ablehnung von Hochs Idee einig. “Großartig, wirklich. Bei Rekordkrankmeldungen kommt jetzt also die Idee, Atteste noch später vorzulegen, als Bonusprogramm für sinkende Leistungsbereitschaft. Perfekt, so bekämpft man Produktivität mit System. Noch ein paar solcher Reformen, und wir schaffen die Arbeit ganz ab”, kommentierte ein gewisser Markus.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Kraft nannte die Pläne des SPDlers schlicht “weltfremd”. Ein Nutzer entgegnete darauf: “Der sollte besser dafür sorgen das es auf dem Land genügend Hausärzte gibt sonst werden die Wahlkreise bald blau sein.” Die Frage ist nur: Hat der AfD-Politiker recht? Kann nicht jeder, der keinen Bock hat, jetzt schon einfach zum Arzt reingehen, den Arzt anlügen und wird dann krankgeschrieben? Sind die Ärzte nicht ohnehin schon so überlastet (besonders seit 2015; hm, was mag da nur passiert sein!?), dass sie solche Leute einfach durchwinken und mit der Krankschreibung gehen lassen?

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

15.

Okt

13:42 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.