Was macht eigentlich der zweimalige ÖVP-Kurzzeit-Bundeskanzler und Ex-Außenminister Alexander Schallenberg? Er gibt Interviews. Zuletzt dem deutschen Magazin Cicero, wo er erklärt, wie alles besser gemacht werden könnte.
Späte Einsicht um verfehlte Migrationspolitik
Schallenberg, laut Cicero neuerdings Präsident des in Gründung begriffenen Thinktanks „Europe’s Futures Initiative“ mit Sitz in Wien, ruft in diesem Interview nach „mehr Disruption“, und er zeigt späte Einsicht um die verfehlte Migrationspolitik. Das sei an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten, reagierte FPÖ-Außenpolitik-Sprecherin Susanne Fürst darauf in einer Aussendung. Schallenberg entdecke Probleme, die seine eigene Partei verursacht habe.
ÖVP will Feuerwehr bei selbst gelegten Bränden spielen
Dass Schallenberg nun versuche, sich als Kritiker des Systems zu inszenieren, sei für Fürst an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten. Wörtlich sagte sie:
Dass ausgerechnet Schallenberg, der als Teil des Corona-Regimes die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben und die “schweigende Masse” verhöhnt hat, jetzt von „Disruption“ faselt, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Er und seine ÖVP sind die Brandstifter, die jetzt als Feuerwehr auftreten wollen.
Die ÖVP habe die unkontrollierte Masseneinwanderung zugelassen, unsere Wirtschaft mit irrsinnigen Sanktionen ruiniert, und jetzt wundere man sich über die Probleme, fragte Fürst. Das sei keine politische Einsicht, das sei pure Heuchelei.
Missstände im Außenressort konsequent ignoriert
Besonders unglaubwürdig sei Schallenbergs Auftreten angesichts seiner eigenen Bilanz als Außenminister. „Bevor Herr Schallenberg Europa Ratschläge erteilt, sollte er vor seiner eigenen Tür kehren“, meinte die FPÖ-Politikerin. Er habe im Außenministerium einen Scherbenhaufen hinterlassen, der von peinlichen Cyber-Pannen bis hin zu skandalösen Fällen wie jenen um Thomas Oberreiter (der Diplomat soll einen Blog mit sexuellen Inhalten betrieben haben) reiche. Jahrelang habe er bei Missständen entweder weggeschaut oder wäre unfähig gewesen, diese abzustellen.