Der frühere Premierminister Andrej Babiš von der FPÖ-Schwesterpartei ANO darf sich über ein starkes Wahlergebnis freuen.

4. Oktober 2025 / 18:00 Uhr

Klares Signal: Erste Stimmauszählungen zeigen gewaltigen Wahlsieg der Patrioten

Tschechien erlebt eine politische Wende: Der frühere Premierminister Andrej Babiš dürfte mit seiner Bewegung ANO („Ja“) einen überwältigenden Wahlsieg erringen und steht vor einer Rückkehr an die Regierungsspitze.

FPÖ-Schwesterpartei deutlich voran

Nach Auszählung von rund der Hälfte aller Stimmen liegt ANO mit 38,3 Prozent klar vor der regierenden liberal-konservativen Koalition Spolu von Ministerpräsident Petr Fiala, die nur auf etwa 20 Prozent kommt.

Auch die beiden anderen patriotischen Parteien erzielen starke Ergebnisse. Die mit der ANO und der FPÖ in der EU-Faktion „Patriots for Europe“ verbundene Partei Motorists kommt derzeit auf 7,1 Prozent, die SPD („Freiheit und Direkte Demokratie“), die sich mit der bundesdeutschen AfD in einer gemeinsamen EU-Fraktion befindet, auf 8,3 Prozent.

Politischer Richtungswechsel in Prag

Damit machen die Tschechen deutlich, dass sie genug haben von Preisexplosionen, EU-Bürokratie Gängelungen und einer Regierung, die sich mehr um die Ukraine, um linke Gesellschaftspolitik und Brüssel als um die eigene Bevölkerung kümmert.

Die Wahl gilt als Signal für einen politischen Richtungswechsel in Mitteleuropa. Neben den Regierungen in Ungarn und in der Slowakei wird nun auch Tschechien in Brüssel mehr Eigenständigkeit und weniger linke Ideologie fordern.

Babiš als Stimme des Volkes

Babiš präsentierte sich im Wahlkampf als Gegenpol zum abgehobenen Establishment, das für die hohe Inflation und die sinkende Kaufkraft verantwortlich ist. Der Regierungschef Fiala habe, so Babiš, „die Menschen im Stich gelassen und Milliarden verschwendet, während Familien kaum noch ihre Heizkosten bezahlen können“.

In diesem Zusammenhang war der Ukraine-Krieg ein zentrales Wahlkampfthema. Babiš kündigte an, die umstrittene tschechische „Munitionsinitiative“ zu beenden, mit der Waffenlieferungen an Kiew finanziert wurden.

Politik für eigenes Land

„Wir sollten uns um unsere eigenen Bürger kümmern und warten, bis der Krieg vorbei ist“, erklärte er. Gleichzeitig hatte er angekündigt, die Visegrád-Gruppe – also die enge Zusammenarbeit zwischen Tschechien, Slowakei, Ungarn und Polen – wiederzubeleben, um einen souveränen mitteleuropäischen Block in der EU zu stärken, der sich gegen bevormundende Brüsseler Vorgaben stellt.

Trotz seiner Nähe zu Viktor Orbán und Robert Fico weist Babiš Vorwürfe zurück, er wolle eine „pro-russische“ Politik verfolgen. Er selbst betont, kein Freund Putins, wohl aber ein Bewunderer von Donald Trump zu sein. Seine Haltung: Prag soll seine Interessen selbst definieren – nicht Washington, Brüssel oder ein anderes Land.

Rechtes Regierungsbündnis wahrscheinlich

Wenn die Stimmenauszählung die bisherigen Ergebnisse bestätigt, werden die patriotischen Parteien zusammen die Mehrheit im Parlament in Prag stellen. Babiš, Tomio Okamura von der SPD und Petr Macinka von der neuen Bewegung der „Motoristen“, die sich dezidiert gegen die EU-Klimapolitik und für eine Stärkung nationaler Kompetenzen einsetzen, könnten eine rechte, patriotische Regierung bilden.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

5.

Okt

10:29 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.