Durch einen medialen Wirbel der FPÖ – zuletzt hatte auch unzensuriert darüber berichtet – konnte die Schließung von drei Bahnübergängen in Krumpendorf im Bezirk Klagenfurt Land in Kärnten verhindert werden.
Mehr als 100 Bürger bei Gemeinderatssitzung
Es wäre wie eine Berliner Mauer durch den Ort gewesen, sagte FPÖ-Gemeindevorstand Markus Steindl heute, Mittwoch, nach der Gemeinderatssitzung am gestrigen Abend, zu der mehr als 100 Bürger gekommen waren. Drei von insgesamt fünf Bahnübergängen im Ort sollten geschlossen werden, ausgemacht in einem „stillen Kämmerchen“ zwischen ÖVP-Bürgermeister Gernot Bürger und den ÖBB, ohne Bürgerbeteiligung, ohne entsprechendes Verkehrskonzept.
Bürger werden in Planungen eingebunden
Doch der mediale Wirbel, den die FPÖ aufgrund der drohenden Spaltung der Gemeinde gemacht hatte, zeigte Wirkung: Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde ein Abänderungsantrag beschlossen, der vorsieht, dass die Bürger in die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts, das vor der Schließung der Eisenbahnkreuzungen erstellt werden soll, eingebunden werden. Danach soll es neue Verhandlungen mit den ÖBB geben.
FPÖ will für Umsetzung Sorge tragen
Steindl spricht von einem Erfolg auf allen Linien. Mit nur drei von 23 Gemeinderäten in Krumpendorf, der flächenmäßig kleinsten Gemeinde Kärntens, sei man ein wichtiges Zünglein an der Waage. Wie wichtig die blauen Vertreter sind, zeigte nun das Ergebnis der Gemeinderatssitzung, bei der im Sinne der Bevölkerung entschieden wurde. Steindl sagte gegenüber unzensuriert:
Wir werden als Anwalt der Bürger im Sinne der Bevölkerung dafür Sorge tragen, dass die Bürgereinbindung sowie ein Verkehrskonzept für den Ort auch umgesetzt werden.
Koralmbahn-Start Grund für Bahnschranken-Schließung
Dass drei von fünf Bahnübergängen in Krumpendorf gesperrt werden sollen, hängt mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn zusammen. Bei bis zu 400 Zügen pro Tag sind Eisenbahnkreuzungen nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern bergen zudem auch noch die Gefahr von technischen Gebrechen, die den Bahnverkehr behindern könnten. Krumpendorf am Wörthersee ist nicht als einzige Gemeinde von Schließungen der Eisenbahnkreuzungen betroffen, doch die Auswirkungen ohne entsprechendes Verkehrskonzept wären für die Bewohner gerade hier fatal gewesen.

Bei der Schließung der Eisenbahnkreuzung Walterskirchen in Krumpendorf kämen die Bewohner wie Gertrude Roßmann (83) vom Ortsteil “Am Föhrenwald” zu Fuß oder per Rad nur über die lebensgefährliche Bundesstraße (1 km) in das Ortszentrum.