Für Aufregung sorgt der Punkt zwei auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung heute, Dienstag, in Krumpendorf, Bezirk Klagenfurt Land in Kärnten. Es geht um die Schließung von Eisenbahnkreuzungen.
Gemeinde von Bahnstraße “zerschnitten”
Sind die Schranken einmal zu, hat das nämlich weitreichende Auswirkungen auf die Wörthersee-Gemeinde, die von der Bahnstraße quasi „zerschnitten“ wird. Rund ein Drittel der 3.600 Bewohner leben südlich der Gleise, umso wichtiger sind gute Querungs-Möglichkeiten für Verkehr und Fußgänger.
Bevölkerung erfuhr es aus den Medien
Von den insgesamt fünf Bahnkreuzungen sollen jetzt drei aufgelassen werden. Das Problem: Darüber wurde bis dato Stillschweigen bewahrt. Die betroffene Bevölkerung erfuhr davon aus der Zeitung. FPÖ-Gemeindevorstand Markus Steindl sagte zur Kleinen Zeitung:
Bei jedem kleinen Bauverfahren werden Nachbarn eingebunden. Hier muss die Bevölkerung aus den Medien von den Plänen erfahren.
Im stillen Kämmerchen verhandelt
Laut Steindl hätten ÖVP-Bürgermeister Gernot Bürger und Vizebürgermeister Manfred Bacher (SPÖ) im „stillen Kämmerchen“ mit den ÖBB verhandelt. Dem widerspricht Bacher: Der Bürgermeister sei Straßenbaureferent, er sei als Mobilitätsreferent dafür nicht zuständig. Inhaltlich gab der SPÖ-Vize Steindl recht: Es hätte eine Bürgerbeteiligung gebraucht.
Bürgermeister schweigt
Gegenüber der Kleinen Zeitung wollte sich der ÖVP-Bürgermeister zu den Vorwürfen nicht äußern. Auch eine Anfrage von unzensuriert blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Wir wollten vor allem wissen, ob mit den geplanten Schließungen der Bahnübergänge die Einsatzfähigkeit der Blaulichtorganisationen weiter gegeben ist, ob die Freiwillige Feuerwehr Krumpendorf in die Entscheidung eingebunden worden ist oder ob es ein entsprechendes Verkehrskonzept für die Bevölkerung südlich der Gleise gibt. Zu alldem schwieg der Bürgermeister. Man darf gespannt sein, was er bei der heutigen Gemeinderatssitzung dazu sagen wird.