Nach den Skandalen um verschwundene Textnachrichten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kam die deutsche EU-Abgeordnete Christine Anderson (AfD) auf eine – wohl nicht ganz ernst gemeinte – Idee: Sie schlug vor, dass alle Parlamentarier fünf Euro spenden sollten, um der Kommissionspräsidentin ein neues Mobiltelefon zu kaufen – und zwar eines, das Nachrichten auch wirklich speichert.
Sms-Milliardengeschäft von der Leyens bis heute ungeklärt
Von der Leyen hatte im Frühjahr 2021 per SMS direkt mit Pfizer-Chef Albert Bourla über einen milliardenschweren Impfstoffvertrag kommuniziert. Als Journalisten Einsicht verlangten, erklärte die Kommission jedoch, die Nachrichten seien nicht mehr auffindbar. Sie hätten nicht als archivierungspflichtige Dokumente gegolten oder seien einfach gelöscht worden, so die offizielle Version. Am Ende musste die Kommission dann doch noch einräumen, dass auch andere Nachrichten auf von der Leyens Handy verschwunden seien – angeblich aus “Speicherplatzgründen”.
Alle Abgeordneten sollen spenden
Mit einer Portion Sarkasmus reagierte die AfD-Mandatarin Anderson in einer Aussendung der ESN-Fraktion (Europa der souveränen Nationen):
Um die Kommission zu unterstützen, habe ich alle Abgeordneten des Parlaments gebeten, jeweils 5 Euro für den gemeinsamen Kauf eines neuen Mobiltelefons für die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu spenden. Denn sie braucht offenbar ein Telefon, das Nachrichten zuverlässig speichert, ohne dass Speicherplatzprobleme zur automatischen Löschung führen.
In ihrem Büro habe sie dafür einen Topf aufgestellt, in den “jede und jeder eine Spende einwerfen kann”, so die Abgeordnete. Es sei “ein kleiner, symbolischer Beitrag, aber er hätte eine klare Wirkung”, nämlich würde er “unseren Bürgern zeigen, dass wir Transparenz ernst nehmen und nicht akzeptieren, dass wichtige Kommunikation im Nichts verschwindet”.