US-Präsident Donald Trump nutzte die Generaldebatte der UNO-Vollversammlung am Dienstagabend nicht nur, um die Vereinten Nationen frontal zu attackieren. Er stellte auch Österreich ins Rampenlicht und präsentierte eine Zahl: “53 Prozent der Gefängnisinsassen in Österreich sind keine Österreicher“, stellte Trump klar.
Mehr als die Hälfte der Häftlinge aus dem Ausland
Damit hat er eindeutig Recht: 52,5 Prozent der Insassen in österreichischen Gefängnissen sind Ausländer. Laut Justizministerium saßen am 1. September 2025 insgesamt 10.013 Menschen in Haft, 5.257 davon kamen aus anderen Ländern.
Mehr ausländische Häftlinge als in Deutschland
Laut Eurostat lag der EU-weite Durchschnitt 2023 bei rund 20 Prozent ausländischer Häftlinge. In der Schweiz sind es über 70 Prozent, in Griechenland mehr als 50 Prozent, in der Bundesrepublik sind es mit der Hälfte noch etwas weniger als in Österreich. Auch darauf hatte Trump in seiner Rede hingewiesen.
Zustände in Österreich vor Weltöffentlichkeit präsentiert
In der Bundesregierung wird man über Trumps klare Worte weniger erfreut sein: Bundespräsident Alexander Van der Bellen, ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker und Neos-Außenministerin Beate Meinl-Reisinger waren extra nach New York gereist, um das 80-jährige Bestehen der UNO zu feiern und Österreich als verlässlichen Partner zu präsentieren. Dass der US-Präsident die Weltöffentlichkeit auf die Zustände in Österreich und Westeuropa aufmerksam gemacht hatte, war wohl einigermaßen peinlich für die österreichische Delegation.