Der Ahriman-Verlag hat beim Landgericht Freiburg (Baden-Württemberg) eine Unterlassungsklage gegen die Kölner Internetplattform perspektive eingereicht. Hintergrund ist die Behauptung der Website, der Verlag veröffentliche „regelmäßig rassistische, antisemitische und auch völkische Bücher”, die „nicht selten gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse in Frage stellen oder auch gezielt gegen Minderheiten hetzen“ würden – was angesichts der zahlreichen jüdischen Autoren im Verlag mehr als bemerkenswert ist. Morgen, Dienstag, findet vor dem Freiburger Landgericht die mündliche Verhandlung statt.
Existenzbedrohende Vorwürfe gegen Verlag
Für den Ahriman-Verlag sind diese Vorwürfe haltlos und diffamierend. Die verlegerische Linie des 1982 gegründeten Hauses stehe seit mehr als 40 Jahren im Gegensatz zu antisemitischen Positionen, erklärte man beim Freiburger Verlag. Unter den zahlreichen jüdischen Autoren befinden sich auch Überlebende des Holocaust und Widerstandskämpfer wie Bernard Goldstein oder Leopold Trepper. Eine Sprecherin erklärte:
Diese ungeheuerliche Diffamierung verkehrt unsere seit mehr als 40 Jahren befolgte verlegerische Grundlinie in ihr exaktes Gegenteil. Schon zum Schutz des Ansehens unserer jüdischen Autoren mußten wir ihr gerichtlich entgegentreten. Aber ebenso geht es um nichts Geringeres als den Fortbestand unseres Verlages: Diese Rufmordkampagne zielt auf unsere gesellschaftliche Ächtung, sie bereitet den Boden für unseren Ausschluß von Buchmessen und Buchhandel, und sie ebnet den Weg für physische Angriffe auf unseren Verlag durch die Schlägerbanden der sogenannten “Antifa”.
Soros-Kritik als “Antisemitismus”
In einer Abmahnung hatte der Verlag die Redaktion von perspektive dazu aufgefordert, konkrete Beispiele für die angeblich „antisemitischen“ Veröffentlichungen zu nennen. Dies war allerdings nicht erfolgt. Stattdessen verwies Perspektive-Chefredakteur Timm Opitz auf Artikel in der vom Verlag herausgegebenen Zeitschrift Ketzerbriefe. Dort seien Stiftungen und Aktivitäten von George Soros, den Rockefeller-Stiftungen oder Bill Gates kritisiert worden. Opitz wertet diese Formulierungen, ausgerechnet gestützt auf Einschätzungen der linken und mit deutschen Steuergeldern finanzierten Amadeu-Antonio-Stiftung, als „antisemitische Chiffren“.
“Antisemitismus”-Keule weit verbreitet
Dass Soros versuche, seine Kritiker als „Antisemiten“ diffamieren zu lassen, sei nicht nur in Deutschland zu beobachten, sondern in vielen Ländern, inzwischen sogar in den USA, merkte die Verlagssprecherin an: Wer heute in Amerika Soros’ systematische Aushöhlung der Strafjustiz und polizeilichen Verbrechensbekämpfung kritisiere, werde von Soros’ unzähligen Söldlingen und Unterorganisationen sofort genauso als „Antisemit“ verunglimpft.
Gundsatzentscheidung erwartet
Der Verlag sieht seinen Ruf sowie die Teilnahme am Buchhandel und an Messen gefährdet. Die Klage soll daher nicht nur den Verlag schützen, sondern auch eine grundsätzliche gerichtliche Klärung herbeiführen, inwieweit Kritik an Finanz-Akteuren als “antisemitisch” ausgelegt werden darf.