Die Deutsche Bahn “glänzt” seit vielen Jahren durch eine starke Unpünktlichkeit.

20. September 2025 / 20:32 Uhr

Bahn soll Pünktlichkeitsquote mit Zugausfällen manipulieren

Ein brisanter Bericht wirft der Deutschen Bahn vor, ihre Pünktlichkeitsstatistik zu schönen. Laut internen Unterlagen, wie die Bild berichtet, werden Züge gezielt aus dem Fahrplan gestrichen – nicht wegen technischer Probleme oder Personalmangels, sondern um die offizielle Quote besser aussehen zu lassen.

Interne Chats und Gewerkschaft bestätigen Vorwürfe

Ein besonders auffälliges Beispiel: Am 16. September blieb der ICE 616 von München nach Hamburg in Köln stehen. Offiziell hieß es, kurzfristig habe Personal gefehlt. Interne Chats sollen jedoch belegen, dass der Zug bewusst “zur Verbesserung der Statistik” gestrichen wurde. Mario Reiß, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, bestätigt die Praxis: „Dass Züge aus der Statistik genommen werden, um die Bilanz zu schönen, ist für uns keine Überraschung und seit Längerem unter Fachpersonal ein offenes Geheimnis.” Seine Mitglieder berichteten regelmäßig von solchen Situationen. Statt Probleme im Betrieb anzugehen, lenke die Konzernspitze mit “Zahlentricks und Leerfahrten” ab, so Reiß.

Bahn weist Vorwürfe zurück – Politik fordert Lösungen

Die Deutsche Bahn weist die Vorwürfe zurück. Ausgefallene Züge würden sehr wohl berücksichtigt, so ein Sprecher. Doch die Kritik reißt nicht ab: CDU-Verkehrsexperte Christoph Ploß erklärte gegenüber Bild: “Da braucht man gar nichts beschönigen: Die Pünktlichkeitsquoten der Bahn sind inakzeptabel. Da helfen keine Statistik-Tricks – deswegen gibt es jetzt mit der schwarz-roten Regierung auch Rekord-Investitionen in das Schienennetz”. Auch die patriotische AfD kritisiert seit langem die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn und zieht in einer Aussendung den blamablen Vergleich zum Nachbarland Schweiz:

Die Unpünktlichkeit der Bahn ist ein absolutes Armutszeugnis und blamiert uns mittlerweile in ganz Europa. Vor allem, wenn man bedenkt, dass bei unseren direkten Nachbarn in der Schweiz sage und schreibe 99 Prozent der Fernzüge pünktlich am Gleis stehen.

Zahlen bleiben ernüchternd

Tatsächlich hat sich die Pünktlichkeit zuletzt auch durch mögliche Tricksereien der Bahn kaum verbessert. Im August 2025 erreichten laut Bahn 66,7 Prozent der Reisenden im Fernverkehr ihr Ziel rechtzeitig, im Vorjahresmonat waren es 64,0 Prozent. Bei ICE- und IC-Zügen lag die Quote sogar nur bei 59,6 Prozent – nach 60,6 Prozent im August 2024. Für Millionen Reisende bleibt der Alltag damit geprägt von Verspätungen, Ausfällen und dem Eindruck, dass Statistiken die Probleme eher verschleiern als lösen.

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