In einem Artikel über die AfD in Thüringen erwähnten wir kürzlich nebenbei, dass der ehemalige FDP-Ministerpräsident Thomas Kemmerich aus der gelben Partei ausgetreten ist. Nun hat der Kurzzeit-Ministerpräsident, der damals vom linken Mob und den Altparteien zu Fall gebracht worden war, neue Pläne.
“Team Freiheit” will bei Landtagswahlen antreten
Wie der Spiegel berichtet, ist Kemmerich nun ein Bündnis mit der ehemaligen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry eingegangen. Der von ihr gegründete Verein “Team Freiheit” hat ihn nicht etwa nur als Mitglied, sondern gleich als neuen Vorsitzenden. “Gemeinsam werden Kemmerich und Petry mit vielen weiteren Mitstreitern in den kommenden Tagen und Wochen ein völlig neues, bislang fehlendes politisches Angebot unterbreiten, das in der Lage sein wird, Wähler jenseits aller Schubladen wieder von den Rändern in die Freiheit zu führen”, teilte die überschaubare Bürgerbewegung auf ihrer Webseite mit. Aus dem Verein soll später auch eine Partei entstehen, die bei den Landtagswahlen 2026 antreten will. Dabei will die Petry-Truppe “ausschließlich qualifizierte parteilose Kandidaten” aufstellen. Ein Eintritt in die Partei sei im Übrigen “ausdrücklich nicht erwünscht und vorgesehen”.
Rechte Kleinstpartei könnte der AfD Stimmen kosten
Inhaltlich will sich das “Team Freiheit” vor allem für die Stärkung der Meinungsfreiheit, eine Verschlankung des Staates sowie eine strengere Asylpolitik einsetzen. Zudem will es die Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen mittels Steuergeld stoppen, die Rundfunkgebühr abschaffen und die Kernkraft reaktivieren. Also im Prinzip dasselbe, was die AfD auch möchte, nur dass die AfD es wohl sicher in die Landtage schaffen dürfte, während die jetzige Petry-Truppe ebenso scheitern dürfte wie Die blaue Partei. Das war eine von Petry nach ihrem Austritt aus der AfD gegründete Kleinstpartei, die 2019 aufgelöst worden ist. Aber ebenso wie Die blaue Partei dürfte auch das “Team Freiheit” die AfD bei den Landtagswahlen ein paar Stimmen kosten, was dann zwar den Altparteien hilft, aber nicht im Geringsten hilfreich bei den genannten Zielen wie der GEZ-Abschaffung ist.
Bürger zweifeln eher an Erfolg und Nutzen
Sofern das überhaupt die wahren Ziele sind. Bei Politikern darf man schließlich nicht auf das hören, was sie sagen, sondern muss auf das achten, was sie tun. Und tun wird das “Team Freiheit” auf jeden Fall eines; nämlich der AfD ein paar wenige, aber doch notwendige Stimmen kosten. Etwas, was sich besonders in den ostdeutschen Bundesländern fatal auswirken kann, wo die AfD vielleicht bald alleine den Ministerpräsidenten stellen könnte – wenn sie genügend Stimmen bekommt. Der Präsident der Deutsch-Ungarischen-Gesellschaft, Gerhard Papke, analysierte dazu treffend: “Ich kann verstehen, dass Thomas Kemmerich die FDP verlassen hat. Vieles spricht dafür, dass die FDP durch Leute wie Buschmann und Strack-Zimmermann zerstört wurde. Aber eine neue Partei mit Frau Petry wird ebenso wenig erfolgreich sein wie Bündnis Deutschland oder die Werteunion.”
Ein Nutzer fügte hinzu: “Die FDP hat als Brandmauerpartei keine machtpolitische Relevanz. Wenn sich Team Freiheit hier anders aufstellen sollte, d.h. offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD, dann könnten enttäuschte Unions- und FDP-Wähler darin ein attraktives Angebot sehen. Falls dann noch die linken Medien empört aufspringen, gäbe es die dringend benötigte Publicity.” Ein Anderer äußerte hingegen den bereits von uns befürchteten Verdacht: “Das Ganze riecht wie ein Projekt, um der AfD gerade im Osten ein paar Stimmen abzujagen und so vielleicht eine AfD-Alleinregierung zu verhindern.” Ein Weiterer meinte nur kurz und knapp: “Petry das U Boot von VVS”. Noch härter drückte es ein Herr Roth aus: “Sowohl Kemmerich als auch Petry und Maassen werden von der Bevölkerung und dem Wahlvolk als Looser wahrgenommen, mit denen man sich nicht identifizieren will. Es gilt: ‘man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter'”.