Der Kameramann des ORF-Ukraine-Korrespondenten Christian Wehrschütz, Andrij Neposedov, wurde von ukrainischen Militäreinheiten verschleppt und rechtswidrig festgehalten, trotz ärztlich bestätigter Wehrdienst-Unfähigkeit sollte er noch einmal an die Front. Jetzt ist er frei – aber nicht, weil sich das österreichische Außenministerium für ihn einsetzte, sondern weil er vor seinen Entführern fliehen konnte.
Kriegsveteran sollte erneut an die Front
Der 53-jährige Neposedov, der bereits 2022 als Freiwilliger für die Ukraine an der Front stand und dabei schwer verletzt wurde, verfügt über offizielle Dokumente, die seine dauerhafte Untauglichkeit bestätigen. Den Rekrutierungszentren der ukrainischen Armee ist das allerdings egal.
Im TCK Ternopil, in dem Neposedov tagelang festgehalten gehalten wurde, sollen Rekruten misshandelt, bedroht und mit Waffen eingeschüchtert worden sein. Dem ORF-Mitarbeiter wurden sogar lebenswichtige Medikamente verweigert.
Außenministerium konnte nicht helfen
Nach sechs Tagen gelang Neposedov nun offenbar die Flucht bei einer Überstellung. Zuvor war er bereits einmal von seiner Lebensgefährtin Oleksandra Zizenkova mithilfe der Polizei aufgespürt worden. Die Polizei ist in der Ukraine dank des ausgerufenen Kriegsrechts allerdings machtlos gegenüber dem Militär. Der ORF-Redaktionsrat protestierte scharf gegen die Verschleppung ihres Mitarbeiters, doch das Außenministerium erklärte dazu lediglich, dass man nur beschränkt helfen könne, weil es sich bei dem Kameramann um einen ukrainischen Staatsbürger handle.
Österreich unterstützt Selenskyj-Regime weiter
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hatte sich bereits zu dem Fall geäußert: Er sprach von einem “ungeheuerlichen Angriff auf die Pressefreiheit” und einem weiteren “Beleg dafür, wie weit sich das Selenskyj-Regime bereits von demokratischen Grundstandards entfernt” habe. Das Ressort von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger hatte er eindringlich zum Handeln aufgefordert:
Die österreichische Bundesregierung ist in der Pflicht, sofort für die Freilassung des Kameramanns einzutreten und klarzustellen, dass Österreich nicht länger bereit ist, ein Regime zu unterstützen, das die Grundrechte mit Füßen tritt. Neutralität heißt nicht, sich in eine solche Parteinahme hineinzuzwingen. Neutralität heißt, sich für die eigenen Interessen, für die Pressefreiheit und für die Sicherheit der Österreicher einzusetzen. Genau das werden wir Freiheitlichen weiterhin einfordern – auch gegen den Widerstand der schwarz-rot-pink-grünen Einheitsfront.