Die SPÖ Wien schreibt sich auf ihre rote Fahne, für ein leistbares Leben der Arbeiter und Pensionisten einzutreten. Die kommenden Preiserhöhungen der Wiener Linien ab 2026 beweisen das Gegenteil.

11. September 2025 / 13:49 Uhr

Ludwig versucht vergeblich, Verrat an Wählern zu vertuschen

Seit Bekanntwerden der Preiserhöhung bei den Wiener Linien ist die Empörung darüber in den sozialen Netzwerken und auf der Straße groß. Für viele Menschen bedeutet diese Preissteigerung eine weitere Last für die jetzt schon durch die Teuerung strapazierte Geldbörse. Dessen ist sich SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig auch bewusst und versucht auf X, die Spuren seines gebrochenen Wahlversprechens zu verwischen.

Das Internet vergisst nichts

Auf dem X Account des Wiener Bürgermeisters ist der ein Jahr alte Tweet über sein Versprechen, dass die 365-Euro-Jahreskarte für die Jahre 2025 und 2026 bestehen bleibt, entfernt worden. Im Nationalratswahlkampf vor einem Jahr hatte diese Preisgarantie dazu gedient, der in den Umfragen taumelnden SPÖ noch einen letzten Aufwind aus Wien zu verschaffen. Natürlich war auch die bevorstehende Wien-Wahl für Ludwig eine mögliche Motivation, mit leistbaren Preisen der Wiener Linien zu werben. Mit der bevorstehenden kräftigen Erhöhung der Jahreskarte von 365 auf 467 Euro ist das alles hinfällig. Und der SPÖ-Wien-Chef scheint außer Acht gelassen zu haben, dass das Internet nie etwas vergisst.

Verhöhnung der Wähler und der Pensionisten

Für den einen oder den anderen Wähler kann das Löschen der gebrochenen Wahlversprechen als Verhöhnung verstanden werden. Der viel größere Hohn trifft nun eine seiner Kernwählerschichten. Ab dem ersten Jänner 2026 werden durch die Wiener Linien die Einzelfahrscheine für die Senioren abgeschafft. Menschen, die ein Leben lang mit ihrer Arbeit zum hohen Lebensstandard in Wien beigetragen haben, werden als Dank von ihrem Bürgermeister nächstes Jahr statt bisher 1,50 Euro 3,20 Euro für eine Einzelfahrt zahlen müssen.

Die meisten Senioren haben keine Jahres- oder Monatskarte, weil sie die Öffis nicht täglich, sondern punktuell für Arztbesuche oder Familientreffen benutzen. Mit der Verdoppelung des Einzelfahrscheines für Senioren trifft man die finanziell vulnerabelste Gruppe in Wien. ÖVP-Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec kommentierte diese Preissteigerung in einer Presseaussendung wie folgt:

Was die Wiener Linien heute präsentiert haben, ist ein Schlag ins Gesicht aller Seniorinnen und Senioren in Wien. Die Abschaffung des vergünstigten Seniorentickets für Einzelfahrten in 2026 und die drastische Erhöhung der Jahreskarte für Seniorinnen und Senioren sind eine unsoziale Abzocke.

Kommt ab 2026 die jährliche Preiserhöhung?

Was Ludwig seinen Wienern möglicherweise vorenthält, ist, dass die kommenden Preiserhöhungen ab 2026 nur ein Startschuss sind für eine jährliche Preisanpassung an die Inflation. Damit wäre in absehbarer Zeit auch mit einer 500-Euro-Jahreskarte zu rechnen. Ludwig will die hohen Schuldenberge Wiens am Rücken der Leistungsträger und Pensionisten abtragen lassen, anstatt bei den Menschen zu sparen, die noch nie einen Cent ins System eingezahlt haben und es sich in der üppigen Wiener Mindestsicherung gutgehen lassen.

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