Nach dem Machtwechsel in Damaskus haben Politiker, Mainstream-Medien und in der Bundesrepublik Deutschland lebende Syrer den Sturz der Assad-Regierung begrüßt.
Naivität als Zeichen deutscher Außenpolitik
Der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete das Ende von Assads Regierung als „gute Nachricht“. Ex-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach von einer großen Erleichterung für die Menschen in Syrien.
Offenbar kamen die Syrer vom Regen in die Traufe – oder haben unabhängig von der Regierung des Landes vor, nach Deutschland zu gehen.
Versprochene Rückkehr findet nicht statt
Denn die große Rückkehrwelle, die viele Politiker angekündigt hatten, ist bisher ausgeblieben.
Laut Zahlen des Bundesinnenministeriums haben bis Ende August dieses Jahres lediglich knapp 1.900 Menschen syrischer Herkunft die geförderte Rückreise in ihre Heimat angetreten. Damit bleibt die Zahl der Rückkehrer gering, gemessen an fast einer Million Syrer, die im Ausländerzentralregister verzeichnet sind.
Statistischer Rückgang durch Einbürgerungen
Gleichzeitig wächst die Gruppe der Eingebürgerten rasant. Bereits 2023 erhielten über 75.000 Syrer einen deutschen Pass, im Jahr darauf stieg die Zahl auf mehr als 83.000. Damit liegt die Einbürgerungsquote deutlich höher als bei anderen großen Einwanderergruppen.
Die Einbürgerung ist derzeit ein weitaus bedeutenderer Faktor für den Rückgang der offiziellen Registrierungen als die Rückkehrprogramme.
Fünf Prozent aller Syrer leben in Deutschland
2024 hatte mehr als ein Drittel aller Schutzsuchenden in der Bundesrepublik Deutschland einen syrische Pass, nämlich rund 77.000. An zweiter und dritter Stelle lagen Afghanistan und die Türkei. Etwa fünf Prozent der syrischen Vorkriegsbevölkerung lebt heute in Deutschland.
Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen außerdem, dass für viele Schutzsuchende die deutsche Staatsangehörigkeit das wichtigste Ziel bleibt. Sie bietet dauerhafte Versorgung – auf Kosten der Deutschen.