Die aktuellen Demonstrationen in Serbien lassen sich mit den Protesten in Österreich während der Hochzeiten der Corona-Maßnahmen vergleichen. Die patriotische serbische Zivilgesellschaft kämpft gegen den Nepotismus innerhalb der serbischen Politik und setzt sich für Gerechtigkeit für die 16 Opfer des Unglücks in Novi Sad ein.

6. September 2025 / 20:23 Uhr

Proteste in Serbien spitzen sich zu – Demonstranten bleiben Forderungen treu

Seit zehn Monaten dauern in Serbien die Proteste gegen die Regierung des serbischen Präsidenten Aleksander Vučić an. Die Proteste wurden durch den Dacheinsturz des renovierten Bahnhofs in Novi Sad im November letzten Jahres ausgelöst, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen waren. Die Demonstranten werfen der serbischen Regierung und den zuständigen Behörden Korruption und Verschleierung der wahren Ursachen des Unglücks vor.

Wer demonstriert?

Seit Anfang 2025 wurden die Proteste in Serbien von Studenten geprägt, die zu einem Boykott der Universitäten im Land aufgerufen haben, bis die Verantwortlichen für das Unglück in Novi Sad zu Rechenschaft gezogen werden. Unter den Studenten sind sowohl Personen aus dem links-liberalen Spektrum als auch Aktivisten aus dem patriotischen Lager zu finden. Im Internet kursieren Videos, in denen patriotische Demonstranten EU- und LGBTQ-Flaggen von anderen Teilnehmern einsammeln, um die Darstellung eines durch die EU orchestrierten Regime-Change zu brechen, das von den Vučić-nahen Medien propagiert wird. Auf den Anti-Regierungsdemonstrationen dominieren zurzeit serbische Flaggen und patriotische Slogans.

Straßenschlachten mit Gegendemonstranten

Seit einigen Wochen gibt es gegenüber den Anti-Vučić-Protesten auf den Straßen serbischer Großstädte eine entgegengesetzte Bewegung, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. So kam es zu einigen Straßenschlachten mit zahlreichen Verletzten zwischen Vučić-Gegnern und seinen Unterstützern. Dem Präsidenten wird vorgeworfen, kriminelle Elemente aus dem Hooligan-Milieu bezahlt zu haben, um die Demonstrationen gegen seine Regierung ohne Einsatz der Polizei im Keim zu ersticken.

Vučić – ein Mann des Westens?

Der serbische Präsident behauptet, dass die Proteste ein Versuch der EU seien, ihn aus dem Amt zu jagen. Für die Eurokraten stellt Aleksander Vučić aber auch ein leicht zu kontrollierenden Status quo dar, weil er sich wiederholt den Forderungen der EU bezüglich des Kosovo gebeugt hat. Brüssel ist momentan der wichtigste Befürworter des anstehenden Lithium-Abbaus in Serbien, der laut Kritikern Umweltschäden enormen Ausmaßes nach sich ziehen wird. Ein Sieg der Demonstranten in Serbien könnte diesem EU-Projekt in die Quere kommen.

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