ORF Sommergespräch mit Stocker 2025

Mit Gerüchten und altbekannten, unbewiesenen Vorwürfen attackierte ÖVP-Kanzler Stocker beim ORF-Sommergespräch (im Bild mit Klaus Webhofer) immer wieder FPÖ-Chef Herbert Kickl.

2. September 2025 / 10:29 Uhr

Immer wieder Kickl: Kanzler Stocker mutierte zum ÖVP-Generalsekretär

Beim ORF-“Sommergespräch” gestern, Montag, konnte ÖVP-Kanzler Christian Stocker seine vormalige Funktion als Partei-Generalsekretär nicht ablegen. Statt in der Bevölkerung Aufbruchstimmung zu verbreiten, rückte er immer wieder FPÖ-Chef Herbert Kickl ins ORF-Bild.

Stocker ritt ein totes Pferd

Stocker hantierte mit unbewiesenen Behauptungen und – möglicherweise selbst von der ÖVP gestreuten – Gerüchten. So kramte der ÖVP-Chef das Sommerloch-Thema der Medien hervor, bei dem spekuliert wurde, Kickl könnte sich als kommender Kärntner Landeshauptmann ins Spiel bringen. Obwohl von FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker wie auch von Kickls Büroleiter Reinhard Teufel in einem Kurier-Interview dementiert („Es wird nicht wahrer, wenn man Falsches immer wieder behauptet“), ritt Stocker in alter Generalsekretär-Manier weiter ein totes Pferd.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Die Zuschauer bekamen zunehmend den Eindruck, dass der ÖVP-Kanzler seinem schärfsten Kritiker Kickl unbedingt etwas umhängen wollte. Dafür war ihm auch der altbekannte Vorwurf, die FPÖ würde sich „an ein autokratisches, im Ergebnis diktatorisches Regime“, nämlich Russland, annähern, nicht zu schade. Alter Wein in neuen Schläuchen, weil die Blauen mittlerweile als einzige Parlamentspartei glaubhaft weiter an der Neutralität festhalten.

Kulturgenuss und Blasmusik-Besuch als Arbeit

Die Unterstellung Stockers, dass die Freiheitlichen nichts arbeiten würden, formulierte der Kanzler mit der Aussage, die FPÖ habe einen „schönen Sommer“ gehabt, während er durchgearbeitet hätte. Abgesehen davon, dass der ÖVP-Chef wohl Spitzel ausschicken müsste, um eine solche Aussage glaubhaft tätigen zu können, fragt man sich, was Stocker als Arbeit bezeichnet. Ein Blick auf seine Facebook-Seite gibt diesbezüglich Rätsel auf: Gast beim Europäischen Forum Alpbach in Tirol, Besuch des Blasmusikverbandes auf Burg Altpernstein in Kirchdorf an der Krems in Oberösterreich, Besuch im Urlaubsland Zypern, Kunstgenuss beim Grafenegg-Festival in Niederösterreich.

Raubzug bei Pensionisten geht weiter

Die Fernseh-Zuschauer warteten also schon gespannt auf das Ergebnis seiner Sommer-Arbeit – und wurden bitter enttäuscht: Stocker rief zur „Zurückhaltung“ bei Löhnen und Pensionen auf. Der Raubzug bei den Pensionisten soll also unter seinem selbstgewählten Motto „Das Richtige tun“ weitergehen. Nach Erhöhung der Krankenkassen-Beiträge solle die Pensionsanpasssung weit unter dem errechneten Faktor der Inflationsrate von 2,7 Prozent liegen, wünscht sich der ÖVP-Kanzler. Doch mittlerweile wurde bekannt, dass die Inflation im August auf 4,1 Prozent gestiegen ist – der höchste Wert seit März 2024.

FPÖ-Chef Herbert Kickl nahm dies zum Anlass, um heute, Dienstag, zu fragen: “Was macht diese Regierung eigentlich beruflich?” – siehe Facebook-Seite:

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