Immer weniger schauen trotz (oder wegen) der Haushaltsabgabe ORF – und kaum jemand möchte die Politiker sehen, die Österreich an die Wand fahren. Das zeigt die erste Bilanz der ORF-“Sommergespräche”.
Die Reichweite des Vorjahres wurde bei weitem nicht erreicht. Erster Flop: SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler. Ihn wollten nur noch 456.000 Menschen sehen. Zum Vergleich: Im Vorjahr verfolgten im Schnitt 746.000 Menschen das Interview zwischen Martin Thür und Babler.
Zuschauerzahlen weit unter den Erwartungen
Zweiter Flop: Bei Neos-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger schalteten nur 452.000 Zuschauer den Fernseher ein. Dritter Flop: Ebenso unter den Erwartungen blieb der ORF-Auftritt von Grünen-Chefin Leonore Gewessler mit lediglich 436.000 Zwangsgebührenzahlern als Zuseher.
Altbekannte Floskeln
Grund für den deutlichen Rückgang: Während immer mehr Österreicher das Vertrauen in die regierenden Politiker verlieren, weil sie die Menschen immer ärmer machen und kaum Zukunfts-Perspektiven bieten, liefern Gewessler, Meinl-Reisinger und – allen voran – Babler altbekannte Floskeln, die keiner mehr hören kann. Steuererhöhungen als Ausweg aus der Krise – mehr ist der Verlierer-Ampel bisher nicht eingefallen.
Häme und Spott für ÖVP-Kanzler
Heute, Montag, ist ÖVP-Kanzler Christian Stocker Gast beim ORF-“Sommergespräch” – und es ist zu befürchten, dass die im Vorfeld ausgestrahlten „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ auch seine Quote deutlich übertreffen werden. Wie berichtet, hatte der ÖVP-Chef bereits im “Sommergespräch” der Kronen Zeitung Spott und Häme geerntet, weil er besonders schlau sein wollte und die eigenartige Formel „2-1-0“ erfunden hatte. Ökonomen zerlegten diese Formel und sagten, dass die Regierung gar nichts tun müsse, um die Inflation ein wenig zu senken und das Wirtschaftswachstum zu erhöhen.
Hoffen auf FPÖ-Chef Kickl
Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass der ORF nun ausgerechnet auf den von ihm geschmähten FPÖ-Chef Herbert Kickl hoffen muss, um die Quoten der ORF-“Sommergespräche” doch noch zu verbessern. Kickl ist am 8. September an der Reihe – und er könnte in diesem Jahr der erste Politiker in diesem Format sein, der bei den Zuschauer-Quoten an die Zahlen der Sendung „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ herankommt.
 
								 
								 
															
