Wie die Berliner Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten, scheint die Berliner SPD ihren Spitzenkandidaten für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im nächsten Jahr gefunden zu haben. Der 46 Jahre alte Steffen Krach soll die Berliner SPD aus dem 14-Prozent-Ghetto holen.
SPD elf Prozent hinter Union
Die SPD liegt mit ihren 14 Prozent derzeit nur einen Prozentpunkt vor der AfD sowie einen Prozentpunkt hinter der Linkspartei. Weit in Führung liegt die Union mit 25 Prozent. Nun soll es also Steffen Krach für die Sozialdemokraten richten. Derzeit bekleidet er laut Berliner Zeitung das Amt des Regionspräsidenten in Hannover. Zwar hat der SPD-Politiker zwischen 2014 und 2021 als Staatssekretär in Berlin gearbeitet, doch war sein Bekanntheitsgrad enden wollend.
Man gewinnt den Eindruck, dass sich die Berliner SPD die Strategie der Union von der letzten Bundestags- und Berlinwahl abgeschaut hat. Diese Strategie sah folgendermaßen aus: Sie holten jemanden aus der Versenkung, den kaum jemand kannte, und stellten ihn als “rechts” dar. Sowohl Berlins Bürgermeister Kai Wegner als auch Bundeskanzler Friedrich Merz galten vor der Wahl als Hoffnungsträger vieler Konservativer. Medien (wie die taz und die Zeit) behaupteten, die beiden wären “rechts” orientiert und würden hart durchgreifen, woraufhin etliche Wähler darauf hereinfielen und entsprechend ihre Kreuze machten. Was folgte, waren leere Wahlversprechen und Wortbrüche.
Wofür steht Steffen Krach?
Nun versuchen die Sozialdemokraten in Berlin denselben Trick. Als die Kandidatur Krachs bekannt wurde, postete ein durchaus reichweitenstarker X-Nutzer Folgendes: “Steffen Krach soll für die #SPD gegen Kai Wegner antreten. Spannende Personalie, da er von der Parteibasis als Partei-Rechter gesehen wird. Was eigentlich nur heißt, dass er vernunftbegabt und auch für CDUler wählbar ist.” Ein anderer Nutzer entgegnete daraufhin: “Ist es in Berlin schon so schlimm, dass man bei jeder Wahl vorher versucht den Kandidaten als ‘rechts’ hinzustellen, damit er von den Leuten gewählt wird? Bei Kai Wegner wurde auch VOR DER WAHL behauptet er sei ‘rechts’ und nach der Wahl ließ er sich mit Sadomasohunden filmen!”
Besagte Fotos erlangten dank Bild-Zeitung bundesweite Bekanntschaft. Trotzdem scheinen 25 Prozent der Berliner Wegner und seine Partei wieder wählen zu wollen. Aber wofür steht denn nun eigentlich der gegen Wegner antretende Krach? Das ein anscheinend SPD-naher Nutzer behauptet, er gehöre zur “Partei-Rechten” der Sozialdemokraten, sagt ja nun noch nicht viel aus. Tja, wofür Krach denn konkret inhaltlich steht, wollen uns die Medien im Detail leider nicht verraten. Die Berliner Zeitung merkte lediglich an, dass er “gilt als frisches Gesicht mit neuen Ideen” gilt. Um welche Ideen es sich handelt, sagt man uns nicht.