Emmanuel Macron

Zwischen Frankreich und den USA kriselt es schon länger. Nun kritisierte der in Frankreich tätige US-Botschafter den wachsenden Judenhass in der Republik und wurde dafür wiederum von Präsident Macron (Bild) kritisiert.

25. August 2025 / 10:39 Uhr

Antisemitismus: Diplomatische Krise zwischen USA und Frankreich

Frankreichs Regierung hat den US-Botschafter in Paris, Charles Kushner, einbestellt, nachdem dieser Präsident Emmanuel Macron in einem Brief dessen mangelndes Engagement im Kampf gegen Antisemitismus vorgeworfen hatte.

US-Botschafter besorgt wegen Judenhass

Wie sowohl der Spiegel als auch die Zeit berichteten, hatte Kushner in seinem Schreiben seine “tiefe Besorgnis” über den “dramatischen Anstieg des Antisemitismus in Frankreich” geäußert und die Maßnahmen der französischen Behörden als “unzureichend” kritisiert. In dem Brief heißt es, es vergehe “kein Tag, an dem nicht Juden auf der Straße angegriffen, Synagogen beschmiert oder jüdische Geschäfte verwüstet werden”. Der US-Diplomat ist selbst jüdischer Herkunft. Das französische Außenministerium wies die Vorwürfe scharf zurück. Kushners Aussagen seien “inakzeptabel” und verstießen gegen die diplomatische Pflicht zur Nichteinmischung in innere Angelegenheiten. Frankreich sei “entschlossen, Antisemitismus mit aller Härte zu bekämpfen”, hieß es weiter.

Bereits zuvor hatte auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Macron scharf attackiert. Die geplante Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich befeuere den Antisemitismus, schrieb Netanjahu in einem eigenen Brief. Die französische Präsidialverwaltung reagierte empört und bezeichnete die Vorwürfe als “falsch und abscheulich”. Das Land werde seine jüdischen Mitbürger “immer schützen”, behauptete er. In Frankreich leben rund 500.000 Juden; damit ist es die größte jüdische Gemeinde Europas. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitischer Vorfälle dort deutlich angestiegen. Ein klares Indiz, dass die Übergriffe wohl großteils auf das Konto von Moslems oder ihnen nahestehenden Gruppen geht.

Trump ist kein Fan von Macron

Auch US-Präsident Donald Trump dürfte wenig begeistert über die Vorgänge in Frankreich sein. Ohnehin hält er nicht viel von Macron. Er kanzelte diesen bereits für dessen Vorstoß in Sachen Gazastreifen ab und meinte geringschätzend: “Was er sagt, spielt keine Rolle” Und nach dem letzten G7-Gipfel sagte Trump über Macron: “Emmanuel liegt immer falsch” Politisch steht es also zwischen Frankreich und den USA nicht gerade zum Besten.

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