Die Stadthalle im 15. Wiener Gemeindebezirk soll vom 12. bis 16. Mai 2026 der Austragungsort des Eurovision Song Contest (ESC) werden. Von der Gewerkschaft Vida wird eine mögliche Absage des Events befürchtet, aufgrund von mangelnden Anforderungen für private Sicherheitsdienstleister.

24. August 2025 / 08:31 Uhr

Droht dem ESC 2026 in Wien das gleiche Schicksal wie dem Taylor Swift-Konzert?

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, seitdem 170.000 Taylor Swift-Fans auf das Konzert ihres Idols aufgrund akuter Terrorgefahr durch einen 19-jährigen albanischen IS-Anhänger verzichten mussten. Seine mutmaßlichen Komplizen für den geplanten Terroranschlag waren für die Tage des Konzertes im Bühnenbau oder beim Sicherheitspersonal beschäftigt. Die Gewerkschaft Vida warnt vor einem ähnlichen Szenario für den kommenden Eurovision Song Contest (ESC) in Wien im Mai nächsten Jahres.

Wiener Attentäter soll Sicherheits-Mitarbeiter gewesen sein

Die Kontroverse um die mangelnden Einstellungsbestimmungen und Qualitätsstandards für den privaten Sicherheitssektor geht auf die Wiener Terrornacht vom 2. November 2020 zurück. Der moslemische Terrorist Kujtim Fejzulai, der in der besagten Novembernacht vier Menschen erschossen hatte, soll laut Aussage eines langjährigen Bekannten mit Mitwissern während des ersten Corona-“Lockdowns” als Teil des Sicherheitspersonals eines Wiener Spitals gearbeitet haben. Er wurde demnach nicht durch das Spital selbst beschäftigt, sondern durch ein Sicherheitsunternehmen, das dem Spital Sicherheitsmitarbeiter zur Verfügung gestellt hat. Seine Dienste soll der Islamist über den Messenger-Dienst WhatsApp erhalten haben.  

Professionelles Personal fehlt

Die Erkenntnisse um den geplanten Terroranschlag auf das Taylor Swift-Konzert haben wenig zur Verbesserung des Einstellungs- und Schulungsverfahrens bei den privaten Sicherheitsfirmen beigetragen. Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter von Sicherheitsdienstleistern, die Events wie Konzerte oder Sportveranstaltungen betreuen, hat eine für den Job bestimmte professionelle Ausbildung.

Den größten Teil der Event-Securities machen geringfügig Beschäftigte oder Tagelöhner aus. Ihre Schulungen bei den privaten Sicherheitsfirmen bestehen gewöhnlicherweise aus einer kurzen Sicherheitsunterweisung im Internet, gefolgt von einem Multiple-Choice-Quiz. Polizeiliche Überprüfungen der Security-Bewerber sind in Österreich Pflicht, doch werden sie aufgrund des hohen Aufwands für die Unternehmen und mangelnder Kontrollen seitens der Behörden nicht konsequent von allen Dienstleistern durchgeführt, wie ein Insider gegenüber unzensuriert berichtete.

Ein Drittel Ausländer in der Security-Branche

Von den 7.200 Beschäftigten im Sicherheitsgewerbe in Wien besitzt ein Drittel keine österreichische Staatsbürgerschaft. Die geringen Anforderungen für den Beruf machen ihn besonders für Ausländer mit geringen Deutschkenntnissen und mangelnder Ausbildung attraktiv. Der ehemalige Mitarbeiter eines Wiener Security-Unternehmens sagte gegenüber der Redaktion aus, dass er in seiner Zeit als Wachmann öfters mit Kollegen zusammenarbeiten musste, die nur wenig oder gar kein Wort Deutsch sprechen konnten. Solche Mitarbeiter würden für die Bewachung von Gebäuden und Baustellen, aber auch zur Sicherung von Konzertgeländen eingesetzt, schilderte der Ex-Wachdienstmitarbeiter.

Wann handelt die Bundesregierung?

Die Gewerkschaft Vida fordert von den privaten Sicherheitsdienstleistern einheitliche Qualitätsstandards mit umfangreichen Schulungen für ihre Mitarbeiter. Diese sollten von der Bundesregierung gesetzlich festgehalten werden. Zwar steht so eine gesetzliche Regelung im Regierungsprogramm der Verlierer-Ampel, doch ob das Gesetz vor dem Mai nächsten Jahres rechtzeitig beschlossen und umgesetzt wird, bleibt fraglich.

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