Die derzeitige dreifarbige Machtverwaltung verwässere den verfassungsmäßigen Grundsatz der „immerwährenden Neutralität“ bis zur Unkenntlichkei, sagte Dmitrij Ljubinski in seinem Abschieds-Schreiben.

19. August 2025 / 08:12 Uhr

Russischer Botschafter rechnet knallhart mit österreichischer Politik ab

Der russische Botschafter in Wien, Dmitrij Ljubinski, kehrt nach zehn Jahren in seine Heimat zurück. Auf seiner Facebook-Seite rechnet er zuvor noch knallhart mit der Verlierer-Ampel ab.

Österreich hat eigenständige Stimme verloren

Heute könne er feststellen, schrieb Ljubinski, dass Österreich infolge einer systemischen inneren Krise, der Stagnation des politischen und sozioökonomischen Lebens sowie eines deutlichen Rückgangs der Wirtschaftstätigkeit im Großen und Ganzen seine eigenständige Stimme in europäischen und internationalen Angelegenheiten verloren habe.

Neutralität wird bis zur Unkenntlichkeit verwässert

Ohne Rücksicht auf die Meinung der absoluten Mehrheit der Österreicher verwässere die derzeitige dreifarbige Machtverwaltung den verfassungsmäßigen Grundsatz der „immerwährenden Neutralität“ bis zur Unkenntlichkeit. All dies geschehe bei steigenden Militärausgaben (anstatt dringend notwendige Haushaltslöcher zu stopfen) und werde begleitet von einer gedankenlosen Beteiligung – zum eigenen Nachteil – an den militaristischen und pseudo-rechtlichen antirussischen Abenteuern des „westlichen Lagers“. Wörtlich meinte er:

Dementsprechend sinkt die Bedeutung der Wiener internationalen Plattform in unserem Koordinatensystem ebenso wie die Nachfrage nach rein deklarativen und völlig unbegründeten Vermittlungsangeboten aus der uns derzeit feindlich gesinnten österreichischen Hauptstadt.

Geopolitische Machtverschiebungen

Seine Zeit als Botschafter in Wien habe er, Ljubinski, verbracht, als tiefgreifende geopolitische Machtverschiebungen gefallen seien – einer sichtbaren Stärkung des Ansehens und der Positionen seines Landes auf der internationalen Bühne ebenso wie der anhaltenden Agonie des kollektiven Westens in seinem selbstzerstörerischen Bestreben, Russland im Taumel des Ukraine-Konflikts eine strategische Niederlage zuzufügen.

Zeit in Wien fiel in Phase starker Konfrontationen

Zum Schluss seines Abschieds-Schreiben machte Ljubinski noch ein paar persönliche Bemerkungen:

Meine Frau und ich kehren mit einem gesammelten Repertoire an vielfältigen Erfahrungen nach Moskau zurück. Unsere Arbeit war von Anfang an darauf ausgerichtet, positive Entwicklungen in den bilateralen Beziehungen zu stärken, fiel aber auch in eine Phase scharfer Konfrontation. Wir kehren zurück mit einer breiten Palette unvergesslicher Eindrücke – von stattgefundenen Besuchen, faszinierenden Begegnungen und Gesprächen, umgesetzten Ideen, Projekten und Gedenkaktionen, die im 80. Jahrestag des Sieges besonders wichtig waren. Mit Eindrücken von den malerischen Landschaften der Alpenrepublik und – wohl am wichtigsten – den Begegnungen mit vielen wunderbaren Menschen in allen Ecken Österreichs.

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