In einer psychiatrischen Klinik in Paderborn (Nordrhein-Westfalen) soll am gestrigen Samstagmittag eine 13-jährige Patientin eine Pflegekraft mit einem spitzen Gegenstand schwer verletzt haben. Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts gegen die mutmaßliche Islamistin, doch strafrechtliche Konsequenzen hat sie aufgrund ihres Alters nicht zu befürchten.
Betreuerin lebensgefährlich verletzt
Gegen 11.50 Uhr hielt sich die Jugendliche und ihre 24-jährige Betreuerin in der Küche auf, als das Mädchen mutmaßlich auf sie einstach. Die Betreuerin erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Eine Mordkommission der Polizei Bielefeld untersucht den Fall in enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Paderborn.
Mädchen wurde bereits von Polizei überwacht
Die Verdächtige, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen soll, befand sich aufgrund eines gerichtlichen Unterbringungsbeschlusses in der Klinik. Sie gilt als fremdgefährdend und stand sowohl unter klinikinternem Sicherheitsdienst als auch unter polizeilicher Überwachung – nicht zu unrecht, wie sich jetzt zeigte.
Islamistische Radikalisierung vermutet
Bereits hatte es Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung der Jugendlichen gegeben. Sicherheitskreise hatten vermutet, dass sie einen Anschlag gegen Polizisten vorbereiten könnte. Im Juni soll sie bereits bei einem Fluchtversuch versucht haben, einen Beamten mit einer Glasscheibe zu attackieren.
Weder Haft noch Verurteilung
Da die Tatverdächtige erst 13 Jahre alt ist, ist sie strafunmündig – weder strafrechtliche Verurteilung oder Untersuchungshaft sind möglich. Die vermeintliche Islamistin befindet sich weiterhin in einer gesicherten Unterbringung.