Für mächtigen Wirbel hat EU-Abgeordneter Gerald Hauser (FPÖ) mit seiner Forderung nach Freigabe von Lithium als Nahrungsergänzungsmittel gesorgt. Sowohl Medien als auch die Wissenschaft sind bei diesem Thema gespalten.
Lithium kann Risiko von Demenz mindern
Wie berichtet, nannte Hauser Lithium als lebenswichtiges Spurenelement, das das Risiko von Demenz und vielen weiteren Zivilisationskrankheiten mindern könne. Der EU-Politiker beruft sich dabei auf wissenschaftliche Studien, die belegen würden, dass Menschen, die in Gebieten mit natürlich erhöhten Lithiumwerten im Trinkwasser leben, weniger von Depressionen, Agggressionen oder Suiziden betroffen sind.
Keine unerwünschte Wirkung zu erwarten
Der Molekulargenetiker und Medziner Dr. Michael Nehls sagte bei einem Symposium im EU-Parlament:
Lithium gilt in geringer Tagesdosis, etwa einem Milligramm für einen Erwachsenen, wie es in vielen Heilwasserquellen in völlig unbedenklichen Trinkmengen zu finden ist, als außerordentlich sicher. Laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) wären selbst beim 85-fachen dieser geringen Zufuhrmenge, die jedoch nur medikamentös erreicht wird, keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten.
Profil und Standard gegen FPÖ-Hauser
Dass Hauser im EU-Paralament nun beantragte, dieses chemische Element, das bereits in Form seiner Salze ein häufiger Bestandteil von Mineralwasser ist, als Nahrungsmittel anzuerkennen, rief nun das Profil und den Standard auf den Plan. Beide warteten ebenfalls mit wissenschaftlichen Expertisen auf, um den FPÖ-Politiker offenbar in ein fragliches Licht zu rücken.
Anreicherung im Trinkwasser in den Mund gelegt
Darauf reagierte Gerald Hauser empört. Gegenüber unzensuriert sagte er, dass das Profil auf Anfrage sämtliche Antworten, die den Nachteil eines Lithium-Mangels in der Bevölkerung eindeutig belegen und die geäußerten Sorgen einer Toxizität bei natürlichen Mengen ausräumen, erhalten habe. Doch seine Aussagen- und die des Wisssenschaftlers Michael Nehls (Bestseller: „Das Lithium-Komplott“) – wären ignoriert worden. Stattdessen sei ihm in den Mund gelegt worden, es gehe hier um eine Anreicherung im Trinkwasser – „aber das hatte ich eindeutig verneint“.

