Vor allem Menschen mit geringem Budget verzweifeln regelmäßig am Pfandsystem.

7. August 2025 / 14:38 Uhr

“So eine Schand'”: Pfandsystem macht auch in Niederösterreich Probleme

„System Pfand ist nur eine Schand’“ war der Name der Pressekonferenz, auf der der niederösterreichische FPÖ-Konsumentenschutzsprecher Peter Gerstner heute, Donnerstag, in St. Pölten deutliche Kritik am seit Anfang des Jahres geltenden Pfandsystem geübt hat. Für die FPÖ ist diese Maßnahme ein „Prestigeprojekt“ der ehemaligen grünen Umweltministerin Leonore Gewessler, das nicht nur unnötig, sondern zudem belastend für Bevölkerung und Wirtschaft ist und auch in Niederösterreich für Ärger sorgt.

Pfandsystem bringt Probleme für Bürger

Gerstner rechnet mit dem teuren Projekt ab: Besonders Familien, Pensionisten, Kleinunternehmer und Konsumenten mit geringem Einkommen sind betroffen, denn die zusätzliche Abgabe von 25 Cent summiert sich am Ende zu erheblichen Mehrkosten. Problematisch sind aber auch ganz andere Aspekte des bei der Bevölkerung ungeliebten Pfandsystems, wie Gerstner an einem konkreten Beispiel aus Niederösterreich ausführte: Im Bezirk Gänserndorf benötigten die Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr eine Stunde, um hunderte leere Flaschen und Dosen wieder zurückzubringen. 500 Gebinde waren es, die nach einem Feuerwehrfest mühsam zur nächsten Rückgabestelle gebracht werden mussten, 120 Euro gab es dafür – Geld, auf das eine Freiwillige Feuerwehr nicht so leicht verzichten kann.

Auch seien die Rückgabemöglichkeiten oft nicht ausreichend, in vielen Supermärkten gebe es überhaupt nur einen einzigen Pfandautomaten – die Folge: lange Wartezeiten, unter denen vor allem ältere oder behinderte Menschen leiden.

Nur Großkonzerne profitieren

Scharf ins Visier nahm Gerstner auch die Eigentümerstruktur der EWP Recycling Pfand Austria, die das System betreibt. Hinter der Organisation stehen diverse Top-Manager großer Konzerne wie Rewe, Hofer oder Coca-Cola. Nicht eingelöste Pfandgelder würden somit den Konzernen zugutekommen, während die Kosten auf die Bevölkerung abgewälzt würden. Auch scheint das System relativ überflüssig zu sein, wenn man bedenkt, dass die Rücklaufquote schon vorher bei etwa 60 Prozent lag. Systeme wie der Gelbe Sack haben funktioniert – allerdings nicht in der Hauptstadt. Nur weil Wien die Quote nicht erfüllte, wurde ein zweites, parallel laufendes, System eingeführt.

FPÖ-Petition kann weiterhin unterstützt werden

Wie berichtet, macht die FPÖ mit einer Petition gegen das Pfandsystem mobil und fordert dessen ersatzlose Abschaffung. Unterschrieben werden kann weiterhin unter www.flaschenpfand-stoppen.at.

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