Rauch Fruchtsäfte

Der erste Getränkehersteller hat auf Tetrapack umgestellt, weil die Konsumenten ausweichen und keinen Pfand zahlen wollen.

5. August 2025 / 08:27 Uhr

„Ohne Pfand“: Getränkehersteller reagiert auf ungeliebtes System und stellt um

Der frühere Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) verhöhnte FPÖ-Chef Herbert Kickl in einem Video wegen seiner Kritik zum Pfand. Nun stellt sich heraus: Der blaue Parteichef hat offenbar wieder den Nerv der Menschen getroffen.

Denn während Kogler sich über Kickl mit der Aussage, „Der arme Herbert hat Angst vor Pfand“, lustig machte, reagierte bereits die Industrie auf die ablehnende Haltung für das Pfandsystem – und zwar mit neuen Verpackungstricks.

Eistee in Tetrapack statt in Plastikflasche

Auf den halblitergroßen Getränkekartons des Vorarlberger Herstellers Rauch steht neuerdings in fetten Buchstaben: „Ohne Pfand“. Eistee in Tetrapack statt in Plastikflasche – nicht etwa, weil Karton nachhaltiger wäre, sondern weil sich viele Konsumenten bewusst gegen Pfandflaschen entscheiden.

Konsumenten sind genervt

Kogler kann die Einführung des Pfandsystems durch die schwarz-grüne Koalition wie der Greißler seine Ware weiter loben – aber die Konsumenten nervt es. Sie ärgern sich über Rückgabeautomaten, Lagerprobleme – und über Verpackungsalternativen, die nicht unbedingt umweltfreundlich sind.

Getränkeexpertin Katrin Amlacher vom Meinungsforschungsinstitut YouGov sagte gegenüber der Kleinen Zeitung:

Konsumenten sind nicht doof. Sie weichen aus, wenn sie das Gefühl haben, ein System ist komplizierter als nötig.

Die Zahlen ihrer Befragung vom Juni 2025 untermauern das: Bereits jetzt greifen viele vermehrt zu Sirup, Milch oder Getränkekartons – weil dort kein Pfand fällig wird.

Rücklaufquote weit unter 50 Prozent

Ein halbes Jahr nach Einführung des – bei der Bevölkerung ungeliebten – Einwegpfandsystems in Österreich zeigt außerdem: Die Rückgabequote von PET-Flaschen und Dosen bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Laut Recycling Pfand Austria wurden bislang nur 48 Prozent der Flaschen und 52 Prozent der Dosen wieder abgegeben. Bei rund 880  Millionen in Umlauf gebrachten Pfandverpackungen entspricht das einer Rücklaufquote von lediglich 40,6  Prozent.

Petition “Flaschenpfand stoppen”

Auch deshalb wendet sich die FPÖ mit einer Petition gegen das System – viele Tausend haben die Initiative bereits unterschrieben. Unzensuriert berichtete.

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