Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich ÖVP, SPÖ und NEOS jetzt doch noch auf eine österreichweit einheitliche Regelung der Sozialabgaben auf Trinkgelder geeinigt. Ab dem Jahr 2026 soll eine Pauschale von 65 Euro monatlich eingeführt werden, von der aus die Beiträge zur Kranken-, Pensions-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung berechnet werden.
Trinkgelder oberhalb dieser Pauschale bleiben dann weiterhin vollständig abgabenfrei. Damit endet die bisherige Regelung, bei der die Sozialversicherungsabgaben je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt wurden. Kritik an den neuen Belastungen für die Bevölkerung kommt von der FPÖ.
Belastungen werden noch größer
Der ursprüngliche Vorschlag der Sozialpartner lag bei einer Pauschale von 95 Euro. Die NEOS waren ursprünglich für eine vollständige Abschaffung der Abgaben auf Trinkgeld, mussten sich dann am Ende mit einem niedrigeren Einstiegssatz zufrieden geben. Trotzdem wurde ein Anstieg vereinbart: 85 Euro Pauschale wird es im Jahr 2027 geben und 100 Euro im Jahr 2028. Die Beiträge steigen damit auf bis zu 18 Euro. Die Pauschale für Beschäftigte ohne Inkasso wird 2028 auf 50 Euro steigen.
Verlierer-Ampel spart überall – außer bei sich selbst
Scharfe Kritik an der Einigung zur Pauschalregelung für Trinkgelder kommt von der FPÖ. Generalsekretär Christian Hafenecker sprach heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Wien von einem “absoluten Bruch der bisher gängigen Praxis”. Aus seiner Sicht werde mit der Einführung der Pauschale eine bisher unantastbare “heilige Kuh” geopfert – und das allein aus politischer Not. Diese Not sei offensichtlich so groß, dass einem nichts mehr etwas wert ist, so Hafenecker. Anstatt beim Trinkgeld anzusetzen, könne man etwa bei der Entwicklungshilfe, der Migrationspolitik, oder bei den zahlreichen und überdimensionierten Staatssekretariaten sparen. Die Einführung der Amnestie-Lösung würde zudem praktisch bedeuten, dass man den Menschen ein Verbrechen unterstelle.