Derzeit finden in Regensburg (Bayern) die Schloßfestspiele statt, zu denen Schloßherrin Gloria von Thurn und Taxis jährlich einlädt. Gestern, Montag, hätte unter den geladenen Gästen die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel im Publikum eines Schlagerkonzerts sitzen sollen. Daraus dürfte aber nach übereinstimmenden Medienberichten nichts geworden sein.
Erst eingeladen, dann wieder ausgeladen
Es war eine Meldung, die eigentlich in die Kultur- oder Gesellschaftsspalten gehört. Wäre da nicht eine Fürstin, die sich in sonntäglichen Kommentaren bei „Achtung Reichelt“ auf Nius.de politisch äußert und den links-grünen Zeitgeist geißelt. Und auf der anderen Seite eine patriotische Politikerin, die von allen Seiten angefeindet wird.
Denn letztlich war die Veranstalterin vor den Wünschen der abgehalfterten Schlagersängerin Vicky Leandros eingeknickt, die Frau Weidel nicht im Publikum haben wollte und hatte die geladene Politikerin vom Konzertbesuch kurzerhand wieder ausgeladen. Auch beim Festessen war Weidel Berichten zufolge nicht anwesend. Das, obwohl die Politikerin bereits Sonntagnacht angereist war und im Schloss untergebracht worden sein soll.
Oma gegen rechts
Nach Bild-Informationen hatte die 72-jährige Sängerin in der Nacht vor ihrem Auftritt von Weidels Einladung erfahren, woraufhin sie Thurn und Taxis anrief und ihr mitteilte, dass die Politikerin in ihrem Konzert nicht willkommen sei.
Sie stehe für „Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität“, wird die singende „Oma gegen rechts“ von der Zeitung zitiert. Alice Weidel sei eine demokratisch gewählte Politikerin, dennoch habe sie mit ihr nichts gemeinsam.
Bis gestern hatte die Fürstin die Ausladung nicht bestätigt. Jedenfalls wurde die AfD-Chefin im Publikum nicht gesichtet.
Großeinsatz der Polizei
Nichtsdestotrotz kam es in den Montag-Abendstunden zu einer Anti-AfD-Demonstration von vermutlich regierungsfinanzierten Organisationen, auch NGOs genannt. Demnach sollen sich rund 900 Personen eingefunden haben. Sie schwenkten Fahnen und hielten große Plakate, unter anderem mit der Aufschrift „Kein Platz für Nazis“, hoch. Ein Großaufgebot der Polizei war in Alarmbereitschaft.