Nachdem sich US-Präsident Donald Trump bereits mit dem Multimilliardär Elon Musk überworfen hat, legt er sich jetzt mit seiner wichtigen Unterstützerbasis, der MAGA-Bewegung (Make Amerika Great Again), an. Ein Kurs, der für die Republikanische Partei bei den „Midterm Elections“ 2026 Folgen haben könnte.
Versprochen und gebrochen
Im Wahlkampf hatte Donald Trump wiederholt versprochen, als Präsident alle relevanten Dokumente zum Fall des verstorbenen mutmaßlichen Sexualverbrechers Jeffrey Epstein zu veröffentlichen. Dem Mann wurde vorgeworfen, einen illegalen Sexhandelsring betrieben, minderjährige Mädchen missbraucht und sie Prominenten zugeführt zu haben. Trump hatte wiederholt erwähnt, dass eine geheime Liste mit prominenten Namen existiere und angekündigt, dass er sie veröffentlichen werde.
Nach der Wahl scheint jetzt aber alles anders zu sein. Er verweist diese Liste plötzlich ins Reich der Fantasie und bezeichnet sie als „Erfindung der “radikalen linken Demokraten“. Epstein bezeichnet er als „Widerling, den niemand interessiere“. Die MAGA-Bewegung sieht das anders und verlangt die versprochene Aufklärung, statt einer Vertuschung.
Justizministerin rudert zurück
Passend zur neuen Erzählung präsentierten Justizministerin Pam Bondi und FBI-Direktor Kash Patel am 7. Juli überraschend ein Memo, in dem sie erklärten, dass es keine „belastende Kundenliste“ Epsteins gebe und auch keine Beweise existierten, dass er Prominente erpresst habe.
Diese Aussage widersprach allerdings früheren Behauptungen von Bondi, die noch im Februar in einem Interview mit dem Sender Fox News bekundet hatte, dass brisante Dokumente „auf ihrem Schreibtisch“ liegen würden. Zwangsläufig stellt sich die Frage, was Donald Trump und seine Vertrauten zu dieser 180-Grad Wende bewogen haben mag.
Akten auf den Tisch!
Die Ankündigung, dass nun doch keine neuen Informationen veröffentlicht würden, löste einen Sturm der Entrüstung im MAGA-Lager aus. Prominente Unterstützer wie der Radiomoderator Alex Jones bezeichneten die Entscheidung als „über alle Maßen widerlich“. Und der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte am vergangenen Dienstag Transparenz und die Veröffentlichung der Akten: „Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen“, so der Spitzenpolitiker.
Trump versucht abzulenken
In Bedrängnis geraten, versucht sich der Präsident jetzt aus der Affäre zu ziehen und die Diskussion zu beenden. Am vergangenen Dienstag zeigte er sich Berichten zufolge bei einer Kabinettssitzung sichtlich genervt über die anhaltende Debatte: „Redet ihr immer noch über diesen Typen, diesen Widerling? Das ist unglaublich“, polterte er. Und zur Ablenkung verwies er auf andere Prioritäten wie die Flutkatastrophe in Texas und seine Erfolge in der Zollpolitik.