Die Siebtklässlerin Courtney Wright war in einem Kleid mit einem Aufdruck des “Union Jack”, also des britischen Nationalsymbols, zu einem “Tag der kulturellen Vielfalt” erschienen. Auch eine selbstgeschriebene Rede über britische Geschichte und Tradition hatte sie dabeigehabt.
Britische Flagge unerwünscht
Doch schnell war die Schülerin aus Warwickshire Apollo News zufolge von einem Lehrer am vergangenen Freitag, dem 11. Juli, beiseite genommen worden. Ihr Kleid sei angeblich “inakzeptabel”, sagte ihr ein Vertreter der Schule und verbannte sie aus dem Unterricht, bis ihr Vater sie abholte. Ihr Vater, Stuart Field, erklärte, er sei “fassungslos” gewesen, als er erfuhr, dass seine Tochter nach Hause geschickt worden sei. Auch andere Schüler, die mit St-Georgs-Flaggen – der alten englischen Flagge – oder walisischen Flaggen geschmückt waren, seien abgewiesen worden. Schüler, die anlässlich dieses Kulturtags in Burkas, Niqabs oder traditioneller nigerianischer Kleidung gekommen waren, bekamen hingegen keine Schwierigkeiten. “Es fühlte sich an, als wäre alles Britische inakzeptabel”, kommentierte Field. Es sei ironisch, dass die Schule einen Tag “der kulturellen Vielfalt abhalten wollte und sich dann entschied, eine einzelne Gruppe von Menschen auszusortieren”.
Der britische Journalist David Atherton griff das Thema auf und berichtete kritisch darüber. Er erkannte auch relativ schnell die Ursache: “Dies ist das, was man als den langen Marsch des Marxismus durch die Institutionen bezeichnet”. Das junge Fräulein Wright war “beschämt” durch das Verhalten der linken Lehrer und konnte nicht verstehen, was sie falsch gemacht haben soll, berichtete ihr Vater. “Sie sollte nicht dafür beschämt werden, britisch zu sein.” Ihr Kleid sei zudem nicht als politische Stellungnahme gemeint gewesen, sondern der Kleidung einer der Sängerinnen der Popgruppe Spice Girls nachempfunden.
Schule entschuldigt sich bei Schülerin
Der Vater erklärte, vor Ort mit den Lehrern gesprochen zu haben. “Ich wollte eine Antwort darauf, warum sie das für inakzeptabel hielten und niemand konnte mir eine klare Antwort geben. Ich wollte wissen, wie sie es gerechtfertigt hatten”. Für ihn ist “offensichtlich”, dass diese Anordnung “von oben” gekommen ist. Der Kulturtag war als Feier des kulturellen Erbes der Schüler angekündigt worden. In einem Schreiben an die Eltern hieß es, das Event solle “die Integration, das Verständnis und die Wertschätzung unterschiedlicher Hintergründe, Traditionen und Erben” fördern. Nur die Traditionen der indigenen britischen Völker sind offenbar unerwünscht.
Wobei besagte Obrigkeit sich nun bei der Schülerin entschuldigt hat. Offenbar hat der Druck durch alternative, patriotische Journalisten wie Atherton gewirkt. Die Schule verkündete nun, in der Bilton School sei man “stolz über die Vielfältigkeit unserer Schüler und auf das reiche Erbe, das sie in unserer Gemeinschaft einbringen”. Den durch die Strafe “verursachten Kummer” bedauert die Schule angeblich zutiefst und entschuldigt sich “aufrichtig und vorbehaltslos”. Um sicherzustellen, dass “unsere Praktiken unsere Werte der Inklusion, des Respekts und des Verständnisses für alle widerspiegeln”, sollen die Richtlinien der Schule nun überprüft werden. Sogar der offizielle Sprecher des Premierministers Keir Starmer (Labour) kritisierte das Vorgehen der Schule. Starmer habe sich immer klar darüber geäußert, “dass britisch zu sein, etwas ist, das gewürdigt gehört. Das kann man an allem erkennen, was diese Regierung getan hat. Wir sind ein tolerantes, vielfältiges, offenes Land, das stolz darauf ist, britisch zu sein”.