Ein Nigerianer soll Pässe für seine Landsleute gefälscht haben, um unter deren Namen an Integrationsprüfungen teilzunehmen – mit dem Ziel, ihnen dadurch Aufenthaltsrechte zu verschaffen. So lauten zumindest die Vorwürfe, die am kommenden Mittwoch vor dem Landesgericht Linz verhandelt werden.
Mindestens sechs Pässe gefälscht
Der 47-Jährige soll mindestens sechs Reisepässe gefälscht haben, bevor er beim siebten Versuch aufflog. Eine Mitarbeiterin des Integrationsfonds in Salzburg schlug Alarm, nachdem sich ein vermeintlicher Nigerianer mit einem gefälschten Aufenthaltstitel ausgewiesen hatte.
Aufenthaltstitel durch Täuschung bei Prüfungen
Zwischen Dezember 2020 und dem 30. Oktober 2024 soll der Beschuldigte Passfotos von sich selbst in die Dokumente eingeklebt haben. Die Absicht: Für mindestens fünf weitere Nigerianer im Alter zwischen 28 und 54 Jahren Integrationsprüfungen abzulegen, damit diese die Voraussetzungen für einen Aufenthaltstitel erfüllen. Dafür sollen ihm die Betroffenen Kopien ihrer echten Reisepässe überlassen haben.
Der älteste der fünf soll zudem als Vermittler zwischen dem mutmaßlichen Fälscher und einem Unbekannten fungiert haben. Letzterer zahlte laut Anklage 1.800 Euro für die Dienstleistung. Allen sechs Angeklagten drohen nun wegen Fälschung besonders geschützter Urkunden bis zu zwei Jahre Haft.
FPÖ-Haimbuchner fordert Konsequenzen
Empört über den Fall zeigte sich Manfred Haimbuchner, Landeshauptmann-Stellvertreter von Oberösterreich und freiheitlicher Landesparteichef. Für ihn ist klar:
Wer im Integrationsprozess betrügt, hat weder einen Aufenthaltstitel noch die Staatsbürgerschaft verdient.