Schwedens Regierung aus Moderaten, Christdemokraten und Liberalen will mehr über die Wertvorstellungen von Migranten wissen. Der Plan: eine groß angelegte Umfrage, die die moralischen, gesellschaftlichen und kulturellen Einstellungen von Menschen mit nicht-westlichem Hintergrund mit denen der schwedischen Gesellschaft vergleicht, wie Integrationsministerin Simona Mohamsson (Liberale) gegenüber der Zeitung Dagens Nyheter erklärte. Denn es gebe kein “Menschenrecht, in Schweden zu leben”.
Studien beweisen Integrationsunwilligkeit
Umfragen der Forschungsgruppe World Values Survey hatten bereits gezeigt, dass viele Migranten mit den Werten der Mehrheitsgesellschaften nicht viel anfangen wollen. Erst nach etwa zehn Jahren hatten sich die Wertvorstellungen zumindest ansatzweise angepasst – “viel zu lang”, wie Mohamsson sagte. Besonders im Hinblick auf die migrantischen Perspektiven auf Homosexualität ist das problematisch, es handle sich um eine “ganze Generation von Mädchen, die nicht entscheiden dürfen, wen sie lieben wollen, oder von Jungen, die sich nicht outen können”.
Rechte Regierung für weniger Einwanderung
Im letzten Jahr war etwa ein Fünftel der Einwohner Schwedens im Ausland geboren, um die Jahrtausendwende waren es “erst” elf Prozent gewesen. Die Regierung von Ministerpräsident Ulf Kristersson (Moderate) war mit dem Versprechen angetreten, sich mehr für die Integration der Fremden und die Bremsung der Masseneinwanderung einzusetzen.