Wenn sexuelle Belästigung nicht in den ideologischen Raster passt, werden gerne die Täter ausgetauscht – so geschehen ist das nun auch in Nordrhein-Westfalen. Mit der Kampagne “Ich sag’s” wollen die KölnBäder, Zartbitter e.V., der Kinderschutzbund Köln und der Verein “Lobby für Mädchen” sowie der Kölner Stadtsportbund und die Polizei Köln nach eigenen Angaben Kinder und Jugendliche vor sexueller Belästigung und sexuellen Übergriffen in Schwimmbädern schützen.
Weiße Frau begrapscht behindertes schwarzes Kind
Dafür wurden Hinweisschilder entworfen – die allerdings mit der Realität wenig zu tun haben. Zu sehen ist eine Schildkröte und seltsame Illustrationen. Die Plakate, Flugblätter und sogar ganze illustrierte Freibadwände zeigen diverse sexuelle Übergriffe. Unter anderem eine weiße Frau, die einen schwarzen Jungen, der noch dazu eine Beinprothese hat, unsittlich berührt.
Schildkröte “Tiki” spricht nur deutsch
“Stopp! Grapschen verboten” ist darauf zu lesen, darunter die Schildkröte “Tiki”, das Maskottchen der Kampagne. “Niemand darf ich ohne dein Einverständnis einfach anfassen”, sagt “Tiki”, “Wenn du dich unwohl fühlst, hast du das Recht, dir Hilfe zu holen!”, so die Schildkröte. Die Kinder sollen das Codewort “Tiki” sagen, um auf sich aufmerksam zu machen. Anders als etwa Bürgergeld-Anträge sind die Plakate bemerkenswerterweise nur in deutscher Sprache gehalten, die tatsächlichen Adressaten werden die Botschaften also wohl ohnehin nicht verstehen.
Weltfremde Kampagne sorgt für Verwunderung
In den sozialen Netzwerken kam die Kampagne allerdings nicht besonders gut an: Viele fragten sich, ob es sich bei den Motiven um Satire handelt, denn mit der Realität hat die Abbildung einer weißen Frau, die ein behindertes schwarzes Migranten-Kind belästigt, natürlich wenig zu tun. Sexuelle Übergriffe von Migranten sind in deutschen Freibädern bekanntlich schon seit Jahren an der Tagesordnung. Erst kürzlich sorgten die mutmaßlichen Belästigungen eines Mädchens durch vier Syrer in Gelnhausen (Hessen) für Schlagzeilen.
Große Mehrheit der Sexualdelikte in Freibädern von Migranten
423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es im vergangenen Jahr in deutschen Hallen- und Freibädern und an Badestellen. Die Aufklärungsquote lag laut Bundeskriminalamt (BKA) zufolge bei rund 81 Prozent. Von den 367 Tatverdächtigen waren 237 Ausländer, das sind 64,6 Prozent. Wie viele Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit einen Migrationshintergrund haben, erfasst das BKA nicht.