In Berlin gibt es ein Sprichwort: “Die vier Erzfeinde der BVG sind: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.” Nun haben wir Sommer in der BRD-Hauptstadt, und wieder funktioniert vieles einfach nicht.
In Berlin funktioniert nichts, außer die Werbung
“Aufgrund der aktuell außergewöhnlich hohen Temperaturen stellen wir vorsorglich auf dem Hochbahnabschnitt der U1/U3 auf manuellen Betrieb um”, zitierte die Berliner Zeitung das Unternehmen. Die Folge: Längere Wartezeiten bei heißem Sommerwetter, und das nicht nur unter der Erde, wo es noch halbwegs kühl ist, sondern auch bei den S-Bahnen.
Denn wie der Tagesspiegel zu berichten wusste, kam es “wegen des defekten Stellwerks am Bahnhof Hackescher Markt auf den Linien S3, S5, S7 und S9” zu massiven Verspätungen. Anstatt jedoch Geld in ein funktionierendes System zu stecken, investiert die BVG lieber in seltsame Werbung. Wie der Berliner Kurier erklärte, wurde zum Beispiel die “vordere Sitzreihe auf dem Oberdeck eines Busses mit Blick auf die Straße” mit den Worten “Hier mit leichtem Sonnenstich eindösen” beworben und ein “typischer U-Bahn-Sitz mit Plastikrand hat für die BVG ebenfalls eine sommerliche Eigenart”: “Hier mit den Schenkeln am Sitz kleben”, heißt es dazu.
Deutliche Kritik von Fahrgästen
Für Werbung hat die BVG also Zeit und Geld und macht sich damit auch noch über ihre Fahrgäste lustig. Entsprechend sauer sind viele Fahrgäste. Sie finden “die Idee, mit solchem Fehlverhalten von Fahrgästen noch Werbung zu machen, alles andere als gut” und werden vom Berliner Kurier folgendermaßen zitiert: “Ernsthaft? Ihr beklagt euch über Vandalismus im Fuhrpark und den Haltestellen und bekommt sicher mehr als genug Beschwerden über den ganzen Dreck und macht damit jetzt noch Werbung?”, fragte ein Nutzer. “Ironie ist das eine, aber das ist einfach nur blöde”. Und eine Frau erkennt die klebrigen Sitze im Sommer als ein ernsthaftes Problem. “Das ist nicht witzig. Das ist ein Problem, das man beheben sollte.”
Was von der BVG allerdings nicht zu erwarten ist, denn in deren Aufsichtsrat sitzen Leute wie die SPD-Politikerin Franziska Giffey. Die AfD machte bereits vor ein paar Monaten darauf aufmerksam, dass die “Verkehrspolitik” in der BRD “für Bürger und Wirtschaft zu einer Reise in den Nebel” wird. Weiter erklärte die patriotische Partei: “Trotz Sanierungsbedarf bei der Bahn muss eine verantwortungsbewusste Politik aus Sicht der AfD-Fraktion anerkennen, dass der Straßenverkehr nach allen Prognosen auch künftig die wichtigste Rolle spielen wird.”
AfD warnt vor Deindustrialisierung
Denn ansonsten “drohen zunehmende Verkehrsstaus zum nächsten Faktor der Deindustrialisierung Deutschlands zu werden. In vielen Punkten unverbindliche Absichtserklärungen in Sachen Bahnreform und die im Vergleich zu den Arbeitspapieren der Koalition auch noch verwässerte Priorität bei der Rücknahme der Erhöhung der Luftverkehrssteuer komplettieren das desaströse Bild. Wenn es in den nächsten Jahren mit der deutschen Verkehrspolitik überhaupt vorangehen wird, dann nur nach quälend endlosen Debatten und mit unzureichenden Trippelschritten.”