Wie so viele andere Arbeiter in der von den Altparteien regierten BRD haben es auch die Taxifahrer nicht leicht. Aus gleich mehreren Gründen kam es in zahlreichen deutschen Städten zu massiven Protestaktionen von den Angehörigen dieser Branche.
Ärger über Uber und Bolt
Wie die Zeit berichtet, sind die Taxifahrer vor allem wegen des unfairen Wettbewerbs sowie den immer weiter aufgeweichten Zulassungsvoraussetzungen sehr sauer. Ihres Erachtens haben Fahrdienstanbieter wie Uber und Bolt ihnen gegenüber einen unfairen Wettbewerbsvorteil. Deswegen legten in Berlin, Stuttgart, Köln, Dortmund und Düsseldorf tausende Fahrer ihre Arbeit nieder, um auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen.
Mit Autokorsos und Hupkonzerten forderten die empörten Fahrer strengere Regeln für die Konkurrenz und eine einheitliche Preispolitik, weil Plattformen wie Uber oft mit Dumpingpreisen operieren, die für traditionelle Taxifahrer einfach nicht machbar sind. Mehr noch: Dadurch wird sogar ihre berufliche Existenz gefährdet, weil sie ja ständig unterboten werden.
Jahrelange Branchenkrise
In Berlin, wo es alleine mehr als 8.500 offizielle Taxen gibt, versammelten sich hunderte Fahrzeuge im Tiergarten, während in Nordrhein-Westfalen sogar Verkehrsbehinderungen durch die Proteste entstanden. Das alles kommt nicht von ungefähr, denn die Taxibranche steckt seit Jahren in der Krise. Die Nachfrage sinkt, während Plattformen wie Uber mit flexiblen Preisen und digitaler Vermittlung Kunden anziehen. Ein zentraler Kritikpunkt der protestierenden Taxifahrer ist die ungleiche Regulierung. Während Taxis an behördlich festgelegte Tarife gebunden sind, können Mietwagenanbieter wie Uber ihre Preise frei gestalten. Der Bundesverband Taxi und Mietwagen fordert daher Mindestpreise auch für Plattform-Anbieter, um “Waffengleichheit” zu schaffen.
Ein weiterer Punkt, der die traditionelle Taxibranche verärgert, ist die Abschaffung strenger Zugangsvoraussetzungen. Früher mussten Taxifahrer in aufwendigen Prüfungen umfassende Ortskenntnisse nachweisen; eine Fähigkeit, die heute durch Navigationssysteme anscheinend unnötig geworden ist. In vielen Städten sind solche Prüfungen mittlerweile abgeschafft. Die Folge ist zwar, dass einerseits der Berufseinstieg leichter wurde, aber andererseits die Qualität der Dienstleistung immer weiter absinkt. Und niemand scheint sich die Frage zu stellen, was denn passiert, wenn diese Navigationssysteme einmal ausfallen oder irgendwelche Macken haben.
BRD-Wirtschaftspolitik ist schuld
Ebenso als unnötig abgetan wurde in manchen Regionen der Personenbeförderungsschein. Er ist teilweise nicht mehr vorgeschrieben, was die Schwelle für neue Fahrer zwar weiter senkt, aber auch zu berechtigten Sicherheitsbedenken führt. Wie etwa auch bei der Streichung etlicher früherer Fachberufe aus der Handwerksrolle, für die früher eine Gesellen- oder Meisterprüfung notwendig war, die heute aber jede dahergelaufene Hilfskraft ausführen darf, zeigt sich auch hier die völlig fehlgeleitete Wirtschaftspolitik der BRD: Bürokratie und Regulierung werden dort geschleift, wo sie wirklich einen Nutzen hatten, und dort immer weiter aufgebaut, wo sie Produktivität behindern und Qualität sabotieren.
Ein weiteres großes Problem im Taxigewerbe ist die mangelnde Sprachkenntnis, insbesondere bei den immer zahlreicheren ausländischen Fahrern, die oft über Plattformen wie Uber tätig sind, aber auch in regulären Taxen fahren. Viele Fahrgäste berichten von Kommunikationsproblemen, die die Fahrten erschweren. Während traditionelle Taxifahrer strenge Sprachanforderungen erfüllen mussten, scheinen solche Standards bei Mietwagenfahrern oft nicht durchgesetzt zu werden.