164,818 Millionen Euro gab der Staat im Jahr 2024 für die Gesundheitsversorgung von Häftlingen aus. Besonders teuer waren dabei externe Leistungen: Etwa 96 Millionen Euro kostete die Versorgung durch Ärzte außerhalb der Justizanstalten, etwa bei Zahnärzten oder Psychiatern.
Bis zu 157 Euro pro Tag
Jeder einzelne Tag in Haft kostet den Steuerzahler im Schnitt 47,35 Euro – und das allein für die medizinische Versorgung, wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Sicherheitssprechers Christian Lausch an Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) hervorgeht. Besonders teuer war es in Linz mit 157,04 Euro pro Tag, während die Kosten mit 129,86 Euro in Salzburg etwas günstiger lagen. Die durchschnittlichen täglichen Kosten in der Justizanstalt Hirtenberg in Niederösterreich betrugen lediglich 5,39 Euro.
Reservierte Betten und Telemedizin
Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind zudem acht Betten für Insassen der österreichischen Haftanstalten reserviert – Kosten: 3,36 Millionen Euro im Jahr. Für den Einsatz von Telemedizin wurden 211.149,60 Euro bezahlt.
Kritik an Kosten und Personalmangel
Lausch selbst sieht in den hohen Kosten für die medizinische Versorgung der Häftlinge eine Ungerechtigkeit:
Überspitzt gesagt müsste der Normalbürger straffällig werden, um in den Genuss eines Haftaufenthalts und somit besserer medizinischer Versorgung inklusive weit kürzerer Wartezeiten zu kommen.
Zudem würden insgesamt 500 Justizwachebeamte fehlen – für diese gebe es aufgrund der gestiegenen Kosten nun noch weniger finanzielle Mittel.